"Immer nah ran": mit dem Huawei P9 und Paul Ripke auf Fototour in London

Paul Ripke beim Huawei-P9-Workshop in London
Paul Ripke beim Huawei-P9-Workshop in London (© 2016 CURVED )
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Unterwegs mit Deutschlands neuem Star-Fotograf: Paul Ripke war mit uns im besten Londoner Schietwetter auf der Suche nach dem perfekten Motiv für das neue Huawei P9. Ein paar Tipps für bessere Fotos hat er uns gleich mitgegeben.

Ich bin wohl kein Einzelfall: Als Smartphone-Kameras immer besser wurden, habe ich meine digitale Spiegelreflex ziemlich schnell eingemottet. Bislang dachte ich auch, dass ich mit dem iPhone recht gute Ergebnisse erziele. Doch ganz ehrlich: Von Bildgestaltung hatte ich null Ahnung. Da kam der Workshop mit Paul Ripke, den Huawei in London im Rahmen der Vorstellung des P9 veranstaltete, gerade recht.

Zum Hintergrund: Ripke ist der Fotograf, der das Glück hatte und die deutsche Nationalelf am Abend ihres Sieges gegen die Argentinier im Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien hautnah begleiten durfte. Daraus ist der erfolgreichste deutsche Bildband entstanden: One Night in Rio.

"Was macht der Typ bei Huawei", fragen sich nun vielleicht einige. Die Verbindung ist Leica. Auch wenn Ripke kein Markenbotschafter ist, singt er seit langer Zeit ein Loblied auf seine Leica M mit seinem 24mm-Objektiv. Mit der schießt er, wie er selbst sagt, am liebsten "aus der Hüfte". Und das macht er tatsächlich: Der Autodidakt ist derart mit seiner Kamera verwachsen, dass er mit dem Auge genau abmisst, wie weit das Objekt entfernt ist und ohne nachzusehen die Schärfe zieht. "So habe ich die Person abgelichtet, ohne dass sie etwas davon mitbekommt. So fange ich einen natürlichen Moment ein", erklärt Ripke.

"Denkt in Ebenen"

Leica ist Parter bei der Produktion des Huawei P9. Genauer: der beiden Kameras im Huawei P9. Wie viel Knowhow des Traditionsunternehmens tatsächlich in dem Smartphone steckt, werde ich in den kommenden Tagen versuchen herauszufinden. Dabei helfen werden mir bestimmt die Tipps des 34-Jährigen.

Tipp 1: "Denkt in Ebenen, wenn Ihr Euch ein Motiv zurechtlegt." Damit ist gemeint: Einfach nur draufhalten und etwa ein Panorama einfangen, kann jeder und ist langweilig. Warum langweilig? Weil das Bild nur eine Ebene hat. Wie bekomme ich also mehrere Ebenen hin? Indem ich anfangs so lange rumprobiere, bis ich ein Foto im Kasten habe, das nicht nur einen Menschen zeigt, sondern das im Vordergrund noch ein Objekt aus dem direkten Umfeld in der Unschärfe hat und das im Hintergrund das Foto einordnet. Gar nicht so einfach! Auf den ersten Fotos an der Londoner Themse kam dabei nur pseudo-professioneller Murks mit unscharfen Baugerüsten und Fotos mit falschen Fokuspunkten heraus. Doch mit ein wenig Übung versteht man das Prinzip der Bildkomposition. Und das kann dann auch bedeuten, dass man für eine gute Perspektive auf dem Boden liegt.

"Geht nah ran"

Tipp 2: Nutzt den Profi-Modus! In jedem Fall sehr viel mehr Übung braucht es beim manuellen Ausrichten der Kameraeinstellungen im Huawei P9, bei denen sich Blende, ISO, Verschlusszeit ... einstellen lassen. "Ich persönlich schieße nahezu alles mit ISO 640", so Ripke. Eine Kameraset, das preislich bei rund 10.000 Euro liegt, sollte damit keine Probleme haben. Aber ein Smartphone? Am Tag des Workshops präsentierte sich London typischerweise in bester Schmuddelwetter-Manier: Regen, Nebel, dicke Wolke, alles Grau in Grau. So waren die Fotos durchaus vorzeigbar.

Der wichtigste Tipp ist aber denkbar einfach: "Geht nah ran, zwei Meter oder näher". Was bei einer Profi-Kamera mit Festbrennweite gilt, ist auch für eine Smartphone-Kamera richtig. "So nah wärt Ihr Eurem Gegenüber auch bei einem Gespräch", erklärt der Star-Fotograf. "Der Moment ist intimer, Ihr nehmt eine Beziehung zum Objekt auf. Das spürt man auch im Bild."

Für diejenigen unter Euch, die gerne mit Filtern für Instagram und Co. arbeiten, hat der Fotograf auch noch einen Tipp parat: "Wenn Ihr in einer neuen Stadt unterwegs seid, schießt erst einmal den ganzen Tag Bilder und wählt erst am Abend aus, welche Bilder Ihr wirklich teilen wollt und mit welchen Filtern Ihr sie versehen wollt." Das Ergebnis ist in jedem Fall besser, so Ripke. Denn wenn man sich zu früh auf einen Filter festlegt, schränkt man sich seiner Meinung nach in der Abbildung ein.

Wie findet ihr das? Stimmt ab!
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