iOS-Hintertüren dienen laut Apple nur zur Diagnose

Im Vergleich mit anderen Geräten wird deutlich, wie flach das iPhone 6 werden könnte
Im Vergleich mit anderen Geräten wird deutlich, wie flach das iPhone 6 werden könnte (© 2014 YouTube/DetroidBORG )
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Nachdem Hacker Jonathan Zdziarski einige iOS-Hintertüren offengelegt haben will, bezieht Apple nun in einer Mail an Financial Times-Redakteur Tim Bradshaw Stellung: Es handele sich nicht um eine Backdoor zur Datenschnüffelei, sondern um Diagnose-Werkzeuge für die Apple-interne IT und App-Entwickler.

Der iKonzern betonte zudem erneut, dass in der Vergangenheit keine Zusammenarbeit mit Regierungsorganisationen irgendeines Landes stattgefunden habe, schreibt 9to5Mac. "Wir haben iOS so designt, dass dessen diagnostische Funktionen die Privatsphäre und Sicherheit der Nutzer nicht einschränken, aber dennoch benötigte Informationen für IT-Abteilungen von Unternehmen, Entwickler und Apple bereitstellen, um technische Probleme zu beseitigen" – so stellt Cupertino den Sachverhalt um die angeblichen Sicherheitslücken dar.

Keine Daten an Dritte ohne Einverständnis

Damit jemand an diese Daten gelangen könne, müsstet Ihr zunächst das iPhone oder iPad entsperren und einem anderen Gerät explizit vertrauen. Apples Botschaft: Ohne Eure Zustimmung werden keine Daten an Dritte übertragen. Um Bedenken auszuräumen, betonte das Unternehmen bei der Gelegenheit erneut, dass keine Zusammenarbeit mit Regierungsorganisationen – egal welchen Landes – stattgefunden habe, um Hintertüren in die eigenen Produkte einzubauen. Spitzfindige Naturen könnten nun einwenden, dass damit ja nur die Zusammenarbeit bei der Implementation von Backdoors gemeint ist, es allgemein aber durchaus eine Kooperation gegeben haben könnte.

"Ich kaufe es ihnen nicht im geringsten ab"

Auch Zdziarski selbst veröffentlichte inzwischen eine Antwort auf seinem Blog und kommt zu dem Schluss: "Ich kaufe es ihnen nicht im geringsten ab, dass diese Dienste ausschließlich zu diagnostischen Zwecken genutzt werden". Dazu fehle einfach die Transparenz, da die Nutzer nicht ausreichend über diese Mechanismen aufgeklärt würden. Zumal Apple nicht bestreitet, dass es diese Dienste gibt, sondern nur deren Zweck rechtfertigt. "Sagt mir, wo der Nutzen ist, dem Nutzer Verschlüsselung zu versprechen, wenn es eine Hintertür gibt, um sie zu umgehen?", fragt Zdziarski schließlich. Eine Antwort von Apple darauf gibt es bislang nicht.

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