Medikamentehersteller sollen Nebenwirkungen tweeten

Die neuen Social Media-Richtlinien für Pharma-Unternehmen verlangen ausgewogene Kommunikation auf Twitter.
Die neuen Social Media-Richtlinien für Pharma-Unternehmen verlangen ausgewogene Kommunikation auf Twitter. (© 2014 Flickr/Steven Depolo )

Die US-Behörde FDA schlägt in einem neuen Entwurf für Social Media-Richtlinien umfassende Aufklärung vor. Auch Blogeinträge müssten nachträglich geändert werden.

Virale Medikamente-Tweets

Arzneimittelhersteller in den USA stehen umfassende Änderungen in der Kommunikation bevor. Die Food and Drug Administration (FDA) hat einen Social Media Guide verfasst, der von Pharmakonzernen mehr Aufklärung für seine Konsumenten verlangt. Tritt der Vorschlag der Aufsichtsbehörde tatsächlich in Kraft, müssen Anbieter rasch Maßnahmen umsetzen.

Die neue Richtlinie besagt unter anderem, dass Nebenwirkungen auf Twitter kommuniziert werden müssen. Wird der Nutzen eines Medikaments über das Microblogging-Portal kommuniziert, so müssen - ähnlich wie bei TV-Sports - daraufhin auch die negativen Effekte getweetet werden. Die Hersteller fürchten sich davor, dass solche Informationen massenhafte Retweets generieren.

Korrekturen auf externen Websites

Die FDA verlangt jedoch noch weitreichendere Änderungen. So müssten die Arzneimittelproduzenten bei Falschinformationen auf externen Websites Richtigstellungen beantragen. Das betrifft unter anderem auch Chaträume und Blogger, die über Medikamente berichten. Die Guideline schlägt auch verbesserte Aufklärung in den Texten von Suchanzeigen in Google und Yahoo vor.

Seit fünf Jahren hat die Aufsichtsbehörde an ihren Richtlinien für die Social Media-Kommunikation gearbeitet. In weiser Voraussicht haben viele Pharma-Riesen ihre offiziellen Aktivitäten in Kanälen wie Twitter und Facebook beschränkt, um keine Fehler zu begehen. Wird nun das vorgelegte Social Media-Regelbuch abgesegnet, müssen die betreffenden Unternehmen die Änderungen innerhalb von 90 Tagen umsetzen.

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