Microsoft ärgert Apple: Surface-Absätze explodieren

Surface Pro 3
Surface Pro 3 (© 2014 CURVED )
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Lebenszeichen vom Sorgenkind: Microsoft gab gestern  bei Vorlage der neusten Quartalszahlen Auskunft über die Entwicklung seiner Tablet-Sparte. Und siehe: Das Surface legt kräftig zu – und schreibt vor Marketing-Ausgaben bereits eine schwarze Null.

Microsofts enorme Comebackstory geht weiter.  Der nach Apple und ExxonMobil drittwertvollste Konzern der Welt demonstrierte gestern nach Handelsschluss an der Wall Street, warum Aktionäre 2014 vom Software-Riesen nicht genug bekommen können. Satte 23 Prozent liegt die Microsoft-Aktie seit Jahresbeginn vorne – vor allem getragen von der Aufbruchstimmung des neuen CEOs Satya Nadella, der seit Februar die Amtsgeschicke lenkt.

Und Nadella liefert. Im abgelaufenen dritten Kalenderquartal konnte Microsoft seine Umsätze um üppige 25 Prozent auf 23,2 Milliarden Dollar steigern  – Analysten hatten lediglich mit Erlösen von 22 Milliarden Dollar gerechnet. Maßgeblichen Anteil am Umsatzsprung hatte die Handysparte von Nokia, die nach der im April vollzogenen Übernahme erstmals in die Bilanz mit einfloss und allein 2,6 Milliarden Dollar zu den Erlösen beisteuerte. Ohne den Nokia-Zukauf hätten die Erlöse nur um 11 Prozent zugelegt.

Doch das Wachstum hat seinen Preis. Allein 1,14 Milliarden Dollar musste Microsoft für die Umstrukturierung der finnischen Tochter aufwenden – Kosten, die auf den Konzerngewinn drückten. Der sank dann auch leicht um 8 Prozent auf 5,844 Milliarden Dollar bzw. um 13 Prozent beim Gewinn je Aktie, der mit 54 Cent je Anteilsschein jedoch immer noch weitaus besser ausfiel als Analysten erwartet hatten; die Konsensschätzungen lagen bei 49 Cent je Aktie. Damit  hat Microsoft immer noch mehr als doppelt soviel verdient wie Google.

Surface Umsätze ziehen um 127 Prozent an – und kosten das iPad Erlöse 

Lichtblick in der Bilanz: Die Tabletsparte gewinnt nach der Einführung des Surface 3 sichtbar an Dynamik. Um respektable 127 Prozent legte die Konzern-Unit im Vergleich zum Vorjahr zu. Microsoft setzte mit seinem Surface nunmehr immerhin schon 908 Millionen Dollar um und operiert nach eigenen Angaben vor Marketingausgaben knapp profitabel.

Der Abstand zum Weltmarktführer Apple ist weiterhin gigantisch: Der Kultkonzern aus Cupertino erlöste mit seinem iPad im Vergleichszeitraum 5,32 Milliarden Dollar. Doch der Trendwechsel macht deutlich: Die aktuelle iPad Schwäche ist zu einem gewissen Teil wohl auch der aufkommenden Stärke des Surface geschuldet – während Microsofts Erlöse um knapp 500 Millionen zulegten, musste Apple einen Erlösrückgang von 870 Millionen Dollar beklagen.

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