Geht es nach OnePlus, will jeder das neue gescheiterten Flaggschiff-Killer ersetzen darf. Und nur, wenn man gewonnen hat.
Genau darauf läuft nämlich die Verlosung hinaus, die das chinesische Start-up zur Zeit veranstaltet. Die 50 glücklichen “Gewinner” dürfen ihre Smartphones gegen das OnePlus 2 eintauschen. Das könnte unter Umständen tatsächlich eine tolle Aktion sein, wenn da nicht dieses winzige Häkchen wäre. Denn OnePlus wäre nicht OnePlus, wenn man sich jedes dahergelaufene Schrott-Smartphone für die Aktion andrehen lassen würde. Nein, da muss man schon etwas mehr verlangen. Zugelassen sind deswegen ausschließlich vier Smartphones: Samsungs Galaxy S6, Galaxy S6 Edge, Galaxy S6 Edge Plus und Galaxy Note 5. Also vier Topgeräte, die mindestens ein Viertel mehr, wenn nicht gar das Doppelte kosten als das zu gewinnende OnePlus 2. Und die auch noch technisch deutlich überlegen sind. Wer will da nicht mitmachen?
Marketing für einen guten Zweck
Die Smartphones landen aber nicht, wie man vermuten würde, auf dem Elektromüll. Stattdessen spendet OnePlus sie großzügig. Der Empfänger “Hope Phones” recyclet oder verkauft alte Smartphones und versorgt mit den Erlösen Bedürftige in der Dritten Welt mit Technologie für den medizinischen Einsatz. Ein lobenswertes Ziel - das hier aber für Marketingzwecke missbraucht wird.
Was sagt eine solche Aktion über OnePlus aus? Ist man in Shenzen wirklich so verblendet, dass man das eigene Smartphone für besser als die Konkurrenz hält? Ansagen, wie die vom Flaggschiff-Killer 2016 oder die, mal wieder richtig laut zu sein.
Vermutlich wird der umtriebige Hersteller auch dieses Mal willige “Gewinner” finden. Am Ende dürfte aber vor allem einer von der Aktion profitieren: OnePlus ist durch die Sinnlos-Aktion in aller Munde. Wieder einmal. Und ich bin mir vollends der Ironie bewusst, dass auch ich mit diesem Artikel dazu beitrage.