Auf den Protest folgt die Zensur: China sperrt den Zugang zu Reuters berichtet.
Bei den aktuellen Demonstrationen in Hongkong für mehr Demokratie und freie Wahlen ist es zu schweren Zwischenfällen gekommen. Zehntausende Protestler wurden von der Polizei mit Tränengas, Pfefferspray und Schlagstöcken bekämpft, sodass mehrere Verletzte zu beklagen sind. Dass die chinesische Regierung davon keine Bilder im Netz sehen will, dürfte klar sein, weshalb seit Kurzem Instagram gesperrt ist. Dies bestätigten unter anderem ein Reporter der New York Times und die Website blokedinchina.net, die den Instagram-Zugang in Peking und Shenzhen überprüft haben. In Hongkong können Nutzer dagegen angeblich weiterhin auf Instagram posten.
Viele Demonstranten posteten auch abseits von Instagram Bilder mit dem Hashtag "#OccupyCentral" – dem Namen einer prominenten chinesischen Protestbewegung. Doch dieser fiel mittlerweile auch einer Zensurmaßnahme zum Opfer: Auf dem chinesischen Twitter-Äquivalent Weibo kann nach dem genannten Hashtag nicht mehr gesucht werden.
Zensur gegen den Protest, Protest gegen die Zensur
Die Organisation "Occupy Central" rief den Start einer Kampagne für mehr Demokratie aus. Seitdem beteiligen sich immer mehr Menschen an den Protesten. Sie wollen sich gegen die Pläne der chinesischen Regierung wehren, bei der Wahl in Hongkong 2017 keine öffentlichen Kandidaten zuzulassen, obwohl Peking ursprünglich ein allgemeines Wahlrecht versprochen hatte. Die Demonstranten fordern deshalb nun konsequent demokratische Wahlen sowie den Rücktritt des Hongkonger Regierungschefs Leung Chung-Ying. Zensurmaßnahmen wie die aktuelle Instagram-Sperre dürfte ihre Meinung wohl kaum ändern – eher im Gegenteil.