Derzeit sorgt der Konflikt zwischen den USA und China für Krisenstimmung in der chinesischen Smartphone-Branche. Besonders bei Huawei herrscht Alarm, denn im Zuge des Handelsstreits der beiden Wirtschaftsmächte entzog Google dem chinesischen Hersteller die Android-Lizenz. Doch ein neuer Spieler betritt nun mitten in der schwierigen Lage die Bühne – und das aggressiv. Als "Flaggschiff-Killer" will Xiaomi, beziehungsweise deren Tochter Redmi, mit dem K20 einen Großangriff auf Samsung, Huawei und Apple starten. Bei der Vorstellung wurde eines klar: Handys aus China sind noch lange nicht abgeschrieben.
Schon das Werbeplakat, das einige Tage vor der Präsentation in China die Runde machte, versprach einen offensiven Auftritt: Der Schemen eines Boxers im Hintergrund. Auf den Handschuhen steht Redmi geschrieben.
Und auch zu Beginn der Präsentation stimmten Szenen aus "Avengers: Endgame" auf eine galaktische Kampfansage ein. Dann ein Countdown – und mit einem treibenden Gitarrenriff betritt Redmi-CEO Lu Weibing die Bühne.
Tanzende Farbverläufe auf der Rückseite
Nach einer kurzen Einstimmung wird klar: Heute präsentiert Weibing das K20 und K20 Pro. Und wenig später das Bild des Redmi, das vorher schon durchgesickert war, mit seinem dominanten Rotton und den wunderschönen Farbverläufen für Begeisterung sorgte.
Und nicht nur das: Die Farbverläufe scheinen sich je nach Lichteinstrahlung zu verändern. Sowohl in der blauen als auch der roten Variante tanzen die schimmernden Farbverläufe über die Rückseite des Smartphones. Beeindruckend!
Nicht randlos, aber mit schmalem Rahmen
Jetzt die Vorderseite: Eine Notch ist nicht zu sehen, dafür gibt es eine Pop-Up-Kamera. 91,9 Prozent Fläche des Smartphones besteht aus Display, der Rahmen ist enorm schmal – an der Oberseite misst er nur 2,1 Millimeter, unten sind es 3,8 Millimeter
Das Redmi K20 Pro wiegt 191 Gramm, 8,8 Millimeter dünn soll es sein. In der Länge und Breite sind es 136,7 mal 74,3 Millimeter. Dazu verbaut Redmi ein 6,39 Zoll AMOLED-Display in Full HD Plus, mit einer Auflösung von 2.340 mal 1.080 Pixel. Der Fingerabdrucksensor ist im Bildschirm verbaut.
Wie angekündigt, schlägt im Herzen des Redmi K20 Pro der starke Snapdragon 855 – der derzeit schnellste Prozessor. Fürs Gaming scheint das Redmi gut geeignet zu sein. Und da es weder ein Loch im Display noch eine Notch gibt, könnt ihr beim Zocken die volle Breite des Displays nutzen.
Die Reaktionszeit des Displays soll bei 72,9 Millisekunden liegen – das des Huawei P30 Pro liegt der Präsentation zufolge bei 89,6 – besonders beim Gaming kommt dieser Wert zum tragen. Denn bei Shootern entscheiden teilweise Millisekunden über Sieg oder Niederlage.
Die Kamera erfüllt die Erwartungen
Bei der Kamera gibt es im Redmi K20 Pro ein Triple-Setup: Bei der Hauptlinse fährt mit 48 Megapixeln den State of the Art auf, zusammen mit dem 8-Megapixel-Telelinse und die 13 Megapixel Weitwinkelobjektiv kann das Setup nicht mit dem Xiaomi Mi9 mithalten. Bei Videoaufnahmen soll ein Bildstabilisator für ruckelfreie Aufnahmen sorgen.
Nun zur Pop-Up-Kamera: Die hat 20 Megapixel und fährt aus, wenn ihr in der Kamera-App den Selfie-Modus wählt. Einen separaten Schalter oder ähnliches gibt es nicht.
Das Redmi K20 Pro kommt übrigens mit einem netten Feature: NFC, ihr könnt also bargeldlos bezahlen. Das ist bis jetzt natürlich vor allem in China interessant, aber auch bei uns setzt sich die Technik allmählich durch. Der Akku arbeitet wie die Leaks schon verraten hatten mit starken 4.000 mAh und wird mit 27 Watt Schnellladefunktion geladen.
Während USB Type-C mittlerweile normal ist, bekommt das Redmi K20 noch einen Klinkenstecker spendiert. Damit könnt ihr also eure kabelgebundenen Kopfhörer weiterhin anschließen. Übrigens könnt ihr mit den Redmis den neuen WiFi-6-Standard nutzen.
Im Unterschied zum K20 Pro kommt das K20 mit dem Snapdragon 730 Prozessor. Bei der Kamera bleibt das Setup beim kleinen Bruder das gleiche.
Beim Preis haut euch das Redmi K20 vom Hocker!
Zum Schluss der Präsentation enthüllt der CEO die Preise: Für das Redmi K20 Pro fallen mindestens 2.499 Yuan an – das sind knapp 325 Euro. Dafür gibt es 6 Gigabyte Arbeitsspeicher und 64 Gigabyte Speicherkapazität. Wer etwas drauflegen will, bekommt für 2.999 Yuan, also knapp 390 Euro die stärkste Variante mit 8 Gigabyte Arbeitsspeicher (GB RAM) und 256 Gigabyte Speicherkapazität (GB ROM). Das Redmi K20 mit 6 GB RAM und 64 GB ROM kostet 1.999 Yuan (knapp 260 Euro) und 2.099 Yuan (rund 270 Euro) mit 6 GB und 128 GB ROM.
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— Enfobell (@enfobell) May 28, 2019
Zum Ende der Vorstellung erklärt CEO Lu Weibing noch den "Avengers"-Bezug: Es soll die Smartphones wohl auch im Marvel-Design geben. In China werden das K20 und K20 Pro ab dem 6. Juni erhältlich sein.