Samsungs Betriebssystem Tizen soll Schlüsselrolle bei Smart Home spielen

Tizen
Tizen (© 2014 CC: Flickr/ianfogg42 )
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Seit Jahren versucht Samsung mehr oder weniger energisch - und mit durchwachsenem Erfolg - sein eigenes mobiles Betriebssystem Tizen zu etablieren. Gegen Android und iOS konnten die Koreaner damit auf Smartphones und Tablets bislang zwar keinen Stich machen, dennoch hält das Unternehmen an dem Projekt fest – und zwar als OS für das Internet der Dinge, das Samsung zukünftig massiv vorantreiben möchte.

Was haben das Internet der Dinge und Tizen gemeinsam? Über beides wird seit langer Zeit mit gemischten Erwartungen berichtet und diskutiert, beides hat es bislang aber kaum über den Prototypen- respektive Einzelfall-Status hinausgeschafft. Das soll sich nun ändern, wenn es nach Samsung geht.

Die Koreaner stellen bekanntlich nicht nur Home Entertainment, Smartphones, Tablets und Gadgets um diese Hardware herum her, sondern machen neben Artillerie vor allem auch noch in sogenannter Weißer Ware: Waschmaschinen, Staubsauger oder Kühlschränke von Samsung beispielsweise erfreuen sich durchaus großer Beliebtheit, heimsen gute Bewertungen ein – und punkten bei technikaffinen Konsumenten mit Konnektivitätsfeatures, die mancher Traditionsbauer aus Germany noch nicht mal aussprechen kann. Und genau in diesem Sektor soll Tizen, das bislang eher ausnahmsweise mal in einem Smartphone oder einer Smartwatch der Koreaner zum Einsatz kam, laut JD Choi, dem Executive VP des Samsung Electronics Software Center, zukünftig eine Schlüsselrolle spielen.

So erklärte Choi auf dem SAS Forum in Korea, Samsung plane bis 2017 rund 90 Prozent seiner Produkte mit dem Internet of Things verbunden zu haben; bis 2020 sollen gar "sämtliche Samsung-Produkte miteinander verbunden sein." Die Marschrichtung bei Samsung steht also: Alles auf Konnektivität – und der Weg dahin führt offensichtlich über Tizen.

Tizen könnte Samsung doch noch einen Vorteil verschaffen

So negativ die Resonanz auf Tizen als mögliche Alternative zu iOS und Android auch war und so falsch es sein mag, dass Samsung bei seinen jüngeren Smartwatches auf das eigene OS statt auf Android Wear setzt – für Kühlschränke, Waschmaschinen und Staubsauger kann es nicht nur ökonomisch sinnvoll sein, auf das bestehende und bereits weit entwickelte Betriebssystem zurückzugreifen. Vielmehr könnte es Samsung auf diesem Sektor sogar einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz und eventuell die Marktführerschaft im Internet der Dinge verschaffen, die Tizen im Bereich der Smartphones verwehrt geblieben ist.

Solange Samsung gleichzeitig einsieht, dass die Welt wirklich keine Tizen-Smartphones braucht, soll es uns recht sein, wenn die Koreaner mit ihrem OS das Internet der Dinge vorantreiben – schließlich wollen wir unsere Waschmaschinen schnellstmöglich auch aus der Ferne starten können.

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