Gehören Spiegelungen auf Fotos bald der Vergangenheit an? Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und von Google Research haben offenbar mittels eines Algorithmus eine Methode entwickelt, um Spiegelungen aus Fotografien automatisch herauszurechnen oder zu minimieren.
Das kann vor allem dann hilfreich sein, wenn Fotos durch ein Fenster aufgenommen werden - beispielsweise in der Auslage eines Geschäftes. Aber auch dann, wenn ein Gegenstand auf einer spiegelnden Oberfläche liegt, entstehen mitunter störende Reflexionen. Der neu entwickelte Algorithmus soll nun laut MIT News in der Lage sein, Doppelreflexionen zu erkennen und aus dem Bild zu entfernen. Diese treten etwa bei zweiglasigen Fenstern, aber auch bei sehr dicken Scheiben auf. Das bedeutet aber auch, dass die Software nicht jeden Fall abdeckt – wenn nämlich nur eine Spiegelung vorhanden ist.
Smartphone-Kameras und selbstfahrende Autos
Mit der Technik wird ein Foto in Quadrate unterteilt, die 8 x 8 Pixel groß sind. Um die Spiegelungen anhand der Abstände zu identifizieren, greift der Algorithmus auf Statistiken zurück, die mit den einzelnen Bildpunkten in Verbindung gebracht werden. Damit dieser möglichst exakt funktioniert, wurde er mit 50.000 Test-Fotos regelrecht trainiert.
Sollte die Software noch weiter verfeinert werden, könnte sie schon bald in digitalen Kameras und Smartphones eingesetzt werden. Auch Maschinen, die auf durch Computer unterstütztes Sehen setzen, könnten so Oberflächen besser einschätzen, auf denen Spiegelungen vorkommen. Dazu gehören beispielsweise Roboter in Fabriken und selbstfahrende Autos.
Wann die Software allerdings so weit entwickelt ist, dass sie in Kameras eingesetzt werden kann, ist derzeit noch nicht bekannt. Derzeit bleiben auch nach dem Herausrechnen der Spiegelungen mitunter kleine Artefakte zurück, wie die Beispielbilder in der Veröffentlichung zur Software zeigen.