Telekom und Vodafone müssen einen herben Rückschlag hinnehmen: Ihre Null-Tarif-Angebote "Stream On" und "Vodafone Pass" wurden von der Bundesnetzagentur für rechtswidrig erklärt. Das wäre unter anderem das Aus für die Spotify-Datenflat. Was die Konzerne dazu sagen und was das für euch bedeutet, erfahrt ihr hier.
Schon seit einigen Jahren gab es Kritik an den sogenannten Zero-Rating-Angeboten der beiden großen Mobilfunkanbieter. Konkret wurde Vodafone und Telekom vorgeworfen, die Angebote verstießen gegen die Netzneutralität. Bereits im September 2021 urteilte der Europäische Gerichtshof: Das stimmt. Die Angebote sind mit europäischem Recht nicht vereinbar. Nun hat die Bundesnetzagentur die Tarifoptionen verboten.
Bei "Stream On" und "Vodafone Pass" handelt es sich um Tarifoptionen, die ihr bisher zu eurem Tarif beim jeweiligen Anbieter hinzubuchen konntet. Damit wurde euer Datenvolumen nicht belastet, wenn ihr beispielsweise Musik über Spotify oder andere ausgewählte Dienste gestreamt habt. Auch für Chat-Dienste, Spiele und Streaming gab es entsprechende Angebote. Eine dieser Optionen bekamt ihr zumeist kostenlos zum Tarif dazu, andere musstet ihr kostenpflichtig buchen.
Das betrifft also so gut wie alle Kunden von Telekom oder Vodafone – egal, ob ihr eines der besten Android-Handys nutzt oder auf ein iPhone schwört. Die Bundesnetzagentur erklärte, die Angebote verstießen gegen die Netzneutralität und man beende mit diesem Schritt die Ungleichbehandlung von Datenverkehren.
In der Behörde verspricht man sich von diesem Schritt, dass vor allem ihr, die Mobilfunkkunden, davon profitiert. Sie erwartet in Zukunft Tarife mit höherem Datenvolumen oder allgemein günstigere Mobilfunk-Preise. In erster Linie dürften viele Nutzer nach dem Auslaufen der Datenpässe aber vor allem einen Tarif mit mehr Datenvolumen benötigen. Gerade Musik- und Video-Fans dürften es schnell merken, wenn der Spotify- oder (noch deutlich höher) Netflix-Verbrauch plötzlich wieder zum Datenvolumen gerechnet wird.
Wie geht es nach dem Verbot weiter?
Zunächst dürfen die betreffenden Tarifoptionen ab dem 1. Juli nicht mehr vermarktet werden. Bis 2023 müssen dann die bestehenden Verträge, die solche Optionen enthalten, abgewickelt werden. Die Telekom gab bereits bekannt, die Angebote einzustellen und ihre Kunden über weitere Schritte zu informieren. Vodafone will noch nicht klein beigeben. Hier will man zunächst die Anordnung der Bundesbehörde prüfen. Im Anschluss sollen die Kunden informiert werden, wie es weitergeht. Bis dahin bleibe alles wie bisher.
Fein raus aus der ganzen Geschichte ist übrigens der dritte Provider im Bunde. o2 hatte Null-Tarife nie im Angebot und setzte in den vergangenen Jahren stattdessen auf grundsätzlich mehr Datenvolumen.