Das Wichtigste in Kürze
- Ein US-Gesetz soll einen Verkauf der App erzwingen
- Andernfalls droht ein TikTok-Verbot
- TikTok wäre dann nicht mehr in App-Stores verfügbar
- Die Nutzung wäre aber weiterhin möglich
TikTok-Anbieter ByteDance steht in den USA schwer unter Druck. Ein Gesetz, das unter anderem Präsident Joe Biden unterschrieben hat, zwingt das Unternehmen zum Verkauf. Ansonsten droht ein Verbot der TikTok-App.
Welche Auswirkungen die wegen Sicherheitsbedenken getroffene Entscheidung für TikTok-Nutzer in den USA haben wird, bleibt abzuwarten. Viel wird davon abhängen, wie sich ByteDance innerhalb der 270 Tage andauernden Frist entscheidet. Ein Verkauf sei durchaus denkbar, doch aktuell laufe es eher auf einen Rechtsstreit hinaus, berichtet der Spiegel.
2020 stand TikTok in den USA schon einmal kurz vor einem erzwungenen Verkauf, der letztendlich jedoch scheiterte: Durch Ausfuhrbeschränkungen auf IT-Technologie hatte China TikTok so unattraktiv für Käufer gemacht, dass ein Deal niemals zustande kam.
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Was würde ein TikTok-Verbot bedeuten?
Selbst wenn es nach Ablauf der Frist tatsächlich zu einem TikTok-Verbot in den USA kommen würde, bliebe die Nutzung weiterhin erlaubt. Es hätte aber höchstwahrscheinlich zur Folge, dass die Anwendung aus App-Stores verschwinden würde. Zumindest eine Neu-Installation wäre dadurch deutlich erschwert. Wer die App bereits auf seinem Smartphone hat, könnte TikTok aber weiterhin nutzen.
Auf Updates, die nicht serverseitig erfolgen, müssten Nutzer allerdings verzichten. Neue Features könnten den Nutzern dadurch entgehen. Ein ähnliches Problem haben Käufer neuer Huawei-Smartphones: Aufgrund eines US-Gesetztes bieten die Geräte offiziell keinen Zugang mehr zu Google-Apps und dem Play Store. Selbst Googles Betriebssystem Android kann der Hersteller nur eingeschränkt nutzen.
Droht auch in Deutschland ein TikTok-Verbot?
Dass die deutsche Politik TikTok verbietet, erscheint aktuell mehr als unwahrscheinlich. Bundeskanzler Olaf Scholz und Vize Robert Habeck haben gerade erst ihre ersten Clips auf der chinesischen Social-Media-Plattform veröffentlicht. Schließlich lassen sich gerade die begehrten jungen Wählergruppen gut darüber erreichen. Auch ein Verbot durch die EU ist derzeit nicht in Aussicht und das US-Gesetz hat keine direkten Auswirkungen auf Deutschland.
Indirekt könnten deutsche Nutzer aber durchaus betroffen sein: Denn die größten Bezugsquellen für Apps sind der Google Play Store und Apples App Store – beide von amerikanischen Unternehmen bereitgestellt. Sollte TikTok von diesen Betriebsplattformen verschwinden, wäre das wohl auch auf deutschen Geräten der Fall. Ein möglicher Workaround wären dann aber alternative App-Stores, die es in der EU neuerdings bekanntlich auch für iPhones gibt.