Apple-CEO Tim Cook sprach anlässlich der neuen Steve Jobs-Biografie mit Fast Company über seinen Mentor Steve Jobs, Apples neue Herausforderungen und stellte dabei auch klar, was den Kultkonzern aus Cupertino so anders macht als den Erzrivalen aus Redmond.
Nächste Enthüllung vor dem Start der mit Spannung erwarteten Biografie "Becoming Steve Jobs" von Brent Schlender und Rick Tetzeli: Apple CEO Tim Cook ließ es sich nicht nehmen, knapp eine Woche vor dem Verkaufsstart neue Anreize für das Buch über den Apple-Gründer zu setzen, "das die Welt verdient hat", wie Apple-Kenner John Gruber vorab anmerkte.
In seinem Kampfansagen an die Smartwatchindustrie mitzuteilen, sondern erwartungsgemäß auch einiges zum Erbe von Steve Jobs und Apples Firmenphilosophie.
"Im Gegensatz zu Microsoft waren wir bereit, die mutigen Entscheidungen zu treffen" – Tim Cook
Eine besondere Betrachtung verdient dabei, wie auffällig Tim Cook sich vom Erzrivalen und dem Android-Lager zu differenzieren versucht. Auf die Frage, ob Apple das Microsoft-Problem drohe, sich in zu vielen Bereichen außerhalb der Kernkompetenz zu verzetteln, stellt Cook klar:
"Die Sache ist anders. Ein Grund, warum Microsoft Probleme bekam, bestand darin, dass sie sich nicht von ihrem Erbe trennen wollten", findet Cook mit Anspielung auf die Hegemonie von Windows. "Apple war im Gegensatz dazu immer bereit, mutige Entscheidungen zu treffen und Dinge hinter sich zu lassen. Wir haben die Floppy Disk hinter uns gelassen, obwohl sie damals sehr beliebt war".
"Ich kann den Vergleich zu Microsoft nicht akzeptieren" – Tim Cook
Stattdessen hatte sich Apple mit der Einführung des iMacs 1998 für das optische Laufwerk entschieden, das sich seinerzeit noch lange nicht durchgesetzt hatte. "Einige Entscheidungen waren damals nicht populär. Man muss aber bereit sein, die Küste aus dem Blick zu verlieren und weitergehen. Das machen wir noch immer."
"Ich kann den Vergleich zu Microsoft also nicht akzeptieren", stellt Cook klar und führt eine neue Errungenschaft wie das Feature Continuity in Mac OS X 10.10 an, das nur Apple habe entwickeln können. "Nutzer wollen jetzt eine E-Mail auf ihrem iPhone anfangen und auf dem iPad oder Mac zu Ende schreiben. Sie wollen eine reibungslose Nutzung auf allen Produkten." So etwas könne nur Apple bieten, findet Cook.
"Ein Unternehmen stellt das eine Betriebssystem her, ein anderes macht die Software und ein drittes noch irgendetwas anderes. So läuft es ja im Android-Land" – Tim Cook
"Die Magie von Apple" bestehe nach Meinung von Cook produktseitig im Zusammenspiel von Hardware, Software und Internet-Diensten. Ohne diese gemeinschaftliche Inhouse-Produktion, wie sie Apple leiste, bekomme man "ein Windows-Produkt", teilte Cook in Richtung des Erzrivalen aus Redmond aus.
"Da gibt es ein Unternehmen, das ein Betriebssystem herstellt, ein anderes macht die Software, und ein drittes macht noch irgendwas anderes. So läuft es ja im Android-Land. Alles zusammengenommen erreicht man so nicht eine hohe Nutzerzufriedenheit", ist sich Cook sicher. Da ist sie wieder: die Glaubensfrage der Techbranche.