Der erste Trailer zu "Spider-Man: Homecoming" ist da und macht Lust auf Netz-Action – auch wenn der Titelheld auf der Leinwand nie jünger aussah.
Nach einem Gastspiel in "Captain America: Civil War" kehrt Spider-Man in einem Stand-Alone-Film auf die Leinwand zurück. "Spider-Man: Homecoming" ist innerhalb kurzer Zeit schon das zweite Reboot der Serie. Nun ist der erste Trailer da und verdeutlicht, was bei "Civil War" vielleicht untergegangen war: Der neue Spidey, gespielt von Tom Holland, ist noch ganz schön jung. In den fünf vorherigen Filmen, in denen Toby Maguire beziehungsweise Andrew Garfield die Hauptrolle übernahmen, wurde der Netzschwinger deutlich älter dargestellt.
"Ich habe es satt, dass er mich wie ein Kind behandelt."
Zum einen ist das natürlich ein strategischer Zug von Sony und Marvel. Denn ein jüngerer Held zieht auch jüngere Fans an. Während Ant-Man (Paul Rudd) im gleichnamigen Film um den Respekt und die Liebe seiner Tochter kämpft und Tony Stark (Robert Downey Jr.) in "Iron Man 3" unter posttraumatischen Stress leidet, geht es in "Homecoming" ums Erwachsenwerden des Titelhelden und damit gleichzeitig um weniger erwachsene Probleme. So beschwert sich Peter Parker im Trailer: "Ich habe es satt, dass er [Tony Stark] mich wie ein Kind behandelt." Ein Kumpel widerspricht: "Du bist ein Kind."
Zum anderen geht es mit der Thematik auch zurück zum Ursprung des Netzschwingers. Denn die Spider-Man Schöpfer Stan Lee und Jack Kirby hatten Superhelden von vornherein als Teenager erdacht. Dementsprechend hat es Peter Parker schon im Trailer schwer. Er ist schüchtern, traut sich nicht, seinen Schwarm anzusprechen und fristet, trotz der Superkräfte, ein Außenseiterdasein an der High School.
Iron Man als Pate für Spider-Man
Nur gut, wenn man bekannte Freunde hat. Denn im Trailer nimmt Tony Stark eine größere Rolle ein. Er gibt Spider-Man ein paar Tipps mit auf den Weg ("Tue nichts, was ich tuen würde. Und mache definitiv nichts, was ich nicht machen würde."). Man könnte sogar meinen, Stark hat die Rolle eines Paten für Peter Parker übernommen. Ein Teaser zum Trailer lässt vermuten, dass er Spider-Mans Kostüm mit ein paar neuen Tricks ausgestattet hat.
Und die braucht der Netzschwinger im Kampf gegen Bösewicht Vulture (Michael Keaton) auch. An dieser Stelle muss man den Machern eines lassen: Auch im sechsten "Spider-Man"-Film in Folge bekommt es der Held mit einem anderen Bösewicht zu tun. Das sorgt für Abwechslung. Losgelöst von der Handlung ist Iron Man natürlich mehr als eine coole Dreingabe zu Spiderman. Der mit Abstand coolste Marvel-Held ist das Zugpferd, das das Unternehmen vor den Karren spannt. Damit sich auch die Leute den Film ansehen, die mit Spider-Man vielleicht nicht so viel zu tun haben.
"Homecoming" ist doppeldeutig
Für etwas Verwirrung könnte der Filmtitel sorgen, zumindest wenn Ihr nicht so tief in der Materie steckt. Tatsächlich hat er auch zwei Bedeutungen: Im Trailer sieht man in der Szene in der Caféteria, wie eine Schülerin ein Plakat für den Homecoming-Ball aufhängt. Solche Veranstaltungen finden an Schulen und Unis in den USA im Spätsommer oder Frühherbst zu Ehren von ehemaligen Schülern und Studenten statt.
Abseits von der Handlung ist es natürlich eine Andeutung darauf, dass Spider-Man durch einen Deal zwischen Marvel und Sony nun zum "Marvel Cinematic Universe" gehört. Denn noch bevor Captain America, Thor und die Avengers ein Thema waren, schnappte sich Sony die Filmrechte an Spider-Man. Der Held konnte also nicht so einfach in den neuen Marvel-Filmen auftauchen. Mit der Übereinkunft der beiden Studios ist Spider-Man nun aber sprichwörtlich wieder nach Hause zurückgekehrt.
"Spider-Man: Homecoming" startet am 7. Juli 2017 in den Kinos.