Apple achtet offenbar auch weiterhin auf die Privatsphäre seiner Nutzer: Der Safari-Browser sorgt für ausbleibende Einnahmen für die Werbeindustrie. Gleich mehrere Unternehmen haben sich schon darüber beschwert – doch Apple gibt wohl nicht nach.
Seit September 2017 ist der Safari-Browser auf dem iPhone, iPad und Mac mit dem Feature "Intelligent Tracking Prevention" (ITP) ausgestattet, berichtet The Guardian. Dies erschwert es der Werbeindustrie, Nutzer beim Surfen im Internet zu tracken. Offenbar wird das die Werbetreibenden Hunderte Millionen Dollar kosten, doch es gibt anscheinend keine Anzeichen dafür, dass Apple deshalb einlenkt. Dabei bezeichnen einige Werber Apples Vorgehen wohl sogar als Sabotage am wirtschaftlichen Modell des Internets sowie als schädlich für die Nutzererfahrung beim Surfen. Besonders ob der letztgenannte Punkt zutrifft, dürfte allerdings im Auge des Betrachters liegen.
Schlupflöcher werden geschlossen
Der Marktanteil vom Safari-Browser soll weltweit bei etwa 15 Prozent liegen, weshalb ITP auch große Auswirkungen auf die Werbeindustrie haben kann. Das Feature sorgt für einen besseren Umgang mit Cookies, über die das Nutzer-Tracking funktioniert. Unternehmen können die Cookie-Daten zum Beispiel nutzen, um euch Werbung anzuzeigen, die euren Interessen entspricht. Da schiebt Apple allerdings den Riegel vor. Begründet werde dieses Vorgehen damit, dass Werber zum Teil dazu in der Lage seien, über das Tracking den Großteil der Browser-History eines Nutzers zu rekonstruieren.
Zwischenzeitlich ist es den Werbetreibenden anscheinend gelungen, das ITP-Feature zu umgehen. Mit dem Update auf iOS 11.2 soll Apple diese Möglichkeit aber dann auch wieder unterbunden haben. Bei Android läuft das hingegen wohl ganz anders: Der Chrome-Browser bekommt zwar voraussichtlich im Februar 2018 einen eigenen Ad-Blocker, doch Google soll diesen gemeinsam mit den Werbetreibenden entwickelt haben. Das Feature dürfte daher Cookies und Tracking kaum einschränken.