Im Jahr 2016 hat WhatsApp die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung standardmäßig für Nachrichten aktiviert. Seitdem ist es selbst dem Unternehmen nicht mehr möglich, Nachrichten zwischen Nutzern einzusehen. Das gilt allerdings auch für versendeten Spam. Allerdings nimmt der Entwickler den Kampf gegen die unerwünschten Nachrichten trotzdem auf.
WhatsApp macht Spam demnach ausfindig, auch ohne den Inhalt von Nachrichten zu kennen, berichtet TechCrunch. So werde stattdessen auf das Verhalten eines Nutzers geachtet. Das System soll dann durch verschiedene Indikatoren prüfen, ob Spam versendet wird. Letztendlich soll das so gut funktionieren, dass das Aufkommen unerwünschter Nachrichten seit Einführung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung um 75 Prozent reduziert wurde.
Das System lernt
Zunächst soll das System darauf achten, ob eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Nachrichten pro Minute von einem Konto aus versendet wird. Durchleuchtet werde aber auch der Nutzer selbst: Daten bezüglich des Internet-Providers und der verwendeten Telefonnummer werden beispielsweise abgeglichen. Dadurch werde überprüft, ob in der Vergangenheit von einem bestimmten Ursprung aus bereits häufiger Spam versendet worden ist.
Zudem merke das System auch, wenn sich beispielsweise eine deutsche Nummer über einen russischen Provider Zugang zum Messenger verschafft. Dabei will WhatsApp unterscheiden können, ob es sich um einen Spam-Versender oder Urlauber handelt. Zudem lernt das System stetig dazu: Es werden Daten und Ergebnisse von entdeckten Spam-Quellen eingespeist, um die entsprechenden Verursacher künftig noch früher zu erwischen und unerwünschte Nachrichten insgesamt noch weiter zu reduzieren. Spam-Schutz ist also auch dann möglich, wenn Konversationen verschlüsselt sind.