Das iPhone ist und bleibt Apples Lebensversicherung. Das Problem: Nicht nur die Grenzen des Wachstums scheinen erreicht – auch die der Preismaximierung. Ein IDC-Report macht Apple nun jedoch Mut: Der iKonzern dürfte in den kommenden fünf Jahren weiter mit Premiumpreisen in kleinen zweistelligen Raten wachsen.
Fünf.Und.Zwanzig.Dollar! So viel soll ein neues Firefox OS-Smartphone kosten, das vom
chinesischen Hersteller Spreadtrum entwickelt wird. Auch Nokia hat den Preiskampf längst angenommen und schickt mit dem Asha 230 für ganze 45 Dollar ein Billig-Smartphone beim Kampf um die Marktanteile in die Schwellenländer ins Rennen.
Die Perspektiven für Smartphone-Hersteller sind entsprechend nicht besonders ermutigend: Der Preisverfall ist das Naturgesetz eines nahezu gesättigten Marktes. Wie der Marktforscher IDC vorrechnet, dürfte der Smartphone-Durchschnittspreis (ASP) von 335 Dollar im vergangenen Jahr auf 260 Dollar im Jahr 2018 sinken.
IDC rechnet mit stabilem iPhone-Verkaufspreis
Gleichzeitig geht IDC von einem Nachlassen des Wachstums aus. Nach Zuwächsen von 40 Prozent im vergangenen Jahr soll das Plus 2014 nur noch 20 Prozent betragen; 2017 bzw. 2018 sieht IDC dann nur noch ein Wachstum von 8 bzw. 6 Prozent. Für Apple, das immer noch mehr als die Hälfte der Umsätze und Gewinne mit seinem iPhone bestreitet, klingt das nach alarmierenden Nachrichten. Oder?
Nicht unbedingt: IDC prognostiziert, dass Apples Durchschnittsverkaufspreis von heute 649 Dollar in den kommenden fünf Jahren auf lediglich 610 Dollar nachgibt. Das wäre eine ziemlich gute Nachricht für den Konzern, zumal sich der ASP im vorletzten Quartal bereits auf 577 Dollar reduzierte, um zuletzt wieder auf 636 Dollar anzuziehen. In anderen Worten: IDC geht von einer relativ konstanten Preisentwicklung aus.
Jüngste iPhone-Absätze schüren Wachstumssorgen
Positiv für Apple: Trotz der relativen Marktsättigung prognostizieren die Marktforscher für den iPhone-Hersteller weiterhin ein knapp zweistelliges Wachstum – nämlich von durchschnittlich 10,2 Prozent. Damit wären für Apple die Milliardenzuflüsse seiner Cash Cow in den nächsten fünf Jahren gesichert.
Zum maßgeblichen Treiber dürfte dabei China werden, wo Apple seit rund einem Monat endlich über den weltgrößten Mobilfunkbetreiber – China Mobile – sein iPhones vertreibt. Die jüngsten Quartalszahlen hatten jedoch Zweifel am weiteren Wachstumspotenzial des erfolgreichsten Produkts der Technologiegeschichte aufkommen lassen: die iPhone-Absätze legten nur um 6 Prozent zu.
In den nächsten zwei Quartalen dürfte Apple nach dem Produktfeuerwerk der Konkurrenz – allen voran von sieben quälend lange Monate vergehen…