Was sich schon länger angedeutet hat, ist nun offiziell: Windows 10 Mobile hat keine Zukunft. Wie Microsoft am Sonntag über Twitter verlauten ließ, hat das mobile Betriebssystem eine geringe Priorität in den Plänen der Redmonder.
Zwar werde es weiterhin Bugfixes und Sicherheitsupdates für Windows 10 Mobile geben, mit neuen Features oder gar neuer Hardware aus dem Hause Microsoft sei aber eher nicht zu rechnen. Den Grund für den Rückzug sei laut Windows-10-Vizepräsident Joe Belfiore die zu geringe Zahl der Nutzer.
Selbst Bill Gates ist auf Android umgestiegen
Aktuellen Erhebungen zufolge kommen Windows-Smartphones in den USA lediglich auf einen Marktanteil von 1,3 Prozent. Fast jeder Amerikaner hat entweder ein Android-Smartphone (64 Prozent) oder ein iPhone (34 Prozent). Selbst Bill Gates ist laut CNet inzwischen offenbar umgestiegen und nutzt nun ein Andoid-Gerät.
Die geringe Nutzerzahl führe dazu, dass es sich für Programmierer schlicht nicht lohne, Anwendungen für Windows Mobile zu entwickeln. Laut Belfiore bemühte sich Microsoft mit zahlreichen Anreizen vergeblich darum, Entwickler für seine Plattform zu gewinnen. Die sehr überschaubare Anzahl von Apps wiederum bietet Android- und iOS-Nutzern wenig Anlass für einen Wechsel zum mobilen Microsoft-Betriebssystem – ein Teufelskreis.
Die Gefahr, dass die verbliebenen Windows-10-Nutzer bei einem Umstieg auf iOS oder Android komplett in die Ökosysteme von Google und Apple wechseln werden, sieht Belfiore nicht. Der Großteil der Windows-, Office- und Xbox-Nutzer habe sich nicht auf einen bestimmten Anbieter festgelegt. Außerdem würden die meisten Nutzer ihr Smartphone unabhängig von ihrem Desktop-Betriebssystem aussuchen.
Of course we'll continue to support the platform.. bug fixes, security updates, etc. But building new features/hw aren't the focus. 😟 https://t.co/0CH9TZdIFu
— Joe Belfiore (@joebelfiore) October 8, 2017
We have tried VERY HARD to incent app devs. Paid money.. wrote apps 4 them.. but volume of users is too low for most companies to invest. ☹️ https://t.co/ePsySxR3LB
— Joe Belfiore (@joebelfiore) October 8, 2017