Erato Apollo 7 im Test: teure Airpods-Konkurrenz im Patronen-Look

Erato Apollo 7
Erato Apollo 7 (© 2016 CURVED )
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170 Euro für Apples AirPods sind Euch schon zu teuer? Wie gut müssen dann Ohrstöpsel für 300 Euro klingen? Wir haben die Erato Apollo 7 getestet.

Die AirPods sind noch gar nicht erschienen, doch die Konkurrenz ist riesig: Die Erato Apollo 7 haben zum Beispiel bereits im Juni eine halbe Million Dollar auf Kickstarter eingesammelt, als die Ohrstecker von Apple noch Gerüchte waren. Sie schmücken sich mit einem Red Dot Design Award, aber der interessiert hier weniger.

Flügel für bequemen Halt

Optisch erinnern die Erato Apollo 7 an Patronen. Durch die Metallic-Farben wirken sie edler als sie durch den verwendeten Kunststoff eigentlich sind. Den Steckern liegen Aufsätze in verschiedenen Größen sowie sogenannte Ear-Wings bei, mit denen sie sich optimal ans Ohr anpassen lassen. Ich muss die Flügel befestigen, damit die Stecker bei mir nicht nur fest sitzen, sondern ich beim Tragen auch ein sicheres Gefühl habe. Allerdings lassen sich die Kopfhörer mit den Flügeln nicht mehr so bequem einsetzen, wie ohne sie.

Die Ear-Wings sind zwar schnell montiert oder wieder abgenommen, trotzdem ist es ärgerlich, dass sie bei der Planung des Lade-Gehäuses nicht bedacht wurden. Hier heißt es gezielt quetschen oder die Flügel abnehmen, bevor man die Apollo 7 verstaut. Praktisch ist beides nicht.

Die Erato Apolo 7 sind wasserdicht und eignen sich somit auch für den Sport. Dafür reicht auch der Halt aus, wenn man die richtigen Aufsätze und Flügel für sein Ohr gefunden hat. Bei mir fielen sie selbst bei starken Erschütterungen nicht aus dem Ohr.

Ihr könnt auch nur den rechten Stecker der Apollo 7 ins Ohr stecken. Er ist der Master, der per Bluetooth mit dem Smartphone, Tablet oder Computer in Verbindung steht und auch drahtlos Kontakt zum zweiten Kopfhörer hält. Mit den kleinen Tasten an den Steckern schaltet Ihr sie nicht nur ein und aus, sondern verstellt auch die Lautstärke, startet und stoppt die Musikwiedergabe, nehmt einen Anruf an oder startet Siri oder Google Now. Man muss sich nur merken, wozu man einmal drückt, die Taste gedrückt hält oder zweimal kurz hintereinander drückt.

Ein Klang für immer

Die Umgebungsgeräusche halten die Apollo 7 gut draußen, bieten aber kein komplettes Noise-Canceling und auch keine Ton-Durchlässigkeit, wie manch anderes Modell.

Stereo funktioniert im Zusammenspiel der beiden Ohrstecker problemlos. Der Klang ist insgesamt ausgewogen und dabei schon fast ein wenig zu glatt gezogen. Weder Bässe noch Höhen stechen hervor. Für mich dürfte es insgesamt noch etwas druckvoller und prägnanter sein. So ist es fast zu glatt gebügelt und langweilig. Verschiedene Soundprofile, wie bei den Vervelife Verveones, gibt es nicht.

Die Batterien in den kleinen Ohrsteckern sollen sie drei Stunden laufen lassen. Aufgeladen werden sie, wenn Ihr die Apollo 7 in Ihr Gehäuse steckt. Dabei müsst Ihr sie nicht in die richtige Position drehen, sondern einfach nur einklicken. Hier ist die runde Form von Vorteil. An das Ladecase schließt ihr ein Micro-USB-Kabel an. Mit der in der Transportbox eingebauten Batterie ladet Ihr die Kopfhörer unterwegs zweimal wieder auf.

Fazit: teure Ohr-Knöpfe

Kleiner Kopfhörer mit gutem Klang. Soweit erfüllen die Erato Apollo 7 ihre Aufgabe ordentlich, ohne besonders positiv oder negativ aufzufallen. Weniger überzeugt haben mich dagegen die Ear-Wings. Zwar sorgen sie dafür, dass die Stecker besser im Ohr sitzen, machen aber das Handling mit dem Ladecase unnötig umständlich.

Mit 300 Euro ruft Erato einen stolzen Preis für die Apollo 7 ab. Vor allem, wenn man bedenkt, wie viel Geld die Konkurrenz verlangt und was Ihr dafür erhaltet. Die Vervelife Verveones kosten nur 200 Euro, sitzen auch ohne Ear-Wings gut und lassen sich über eine App einstellen. Zum gleichen Preis oder für etwas weniger Geld erhaltet Ihr mit The Dash von Bragi oder den Samsung Gear IconX sogar mehr als nur Kopfhörer.

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Testwertung: Erato Apollo 7

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