Premium-Mittelklasse heißt die Kategorie, in der Medion mit seinem Smartphone X5520 angreifen möchte. Die Voraussetzungen dazu bringt es auf den ersten Blick mit. Unser Test zeigt, ob es tatsächlich mithalten kann.
Zur IFA in Berlin hat Medion sein Smartphone mit Metallgehäuse zum ersten Mal präsentiert. Optisch bedient es den einheitlichen Look, den gerade so viele Hersteller anstreben: Unter der Kamera sitzt auf der Rückseite der Fingerabdrucksensor. Physische Tasten gibt es auf der Vorderseite nicht mehr. Sie wurden durch Touch-Flächen unter dem Bildschirm ersetzt.
Großes, scharfes Display
Das Medion Life X5520 hat einen 5,5 Zoll IPS Bildschirm, der mit Full-HD (1920 x 1080 Pixel) auflöst. Insgesamt wirkt das Display sehr scharf, wenn auch einige der vorinstallierten Apps wie zum Beispiel McAfee kein Icon für die Auflösung bereitstellt und sehr verwaschen aussieht. Auch die Farbdarstellung ist sehr kontrastreich. Mit der hohen Helligkeit lässt sich der Bildschirm auch im Freien gut ablesen. Durch das IPS-Panel ist das Display außerdem blickwinkelstabil, sodass Ihr die Inhalte auch von der Seite noch gut sehen könnt.
Die Rückseite des Smartphones ist aus Aluminium gefertigt, unterbrochen von Streifen aus Plastik oben und unten. An der rechten Seite befindet sich die Laustärkewippe und der Powerknopf. Leider klappern diese Tasten stark, vor allem der Powerknopf ist sehr wackelig. Sie funktionieren aber ohne Probleme.
Mittelklasse-Leistung
Ausgestattet mit dem Snapdragon 430 Prozessor von Qualcomm (4x 1,4GHz, 4x 1,1GHz) schafft das X5520 in unseren Benchmark-Tests keine überragenden Ergebnisse und reiht sich damit zum Beispiel auch hinter dem Huaweis P9 Lite ein. Im AnTuTu-Test erreichte das X5520 im Schnitt 44.516 Punkte, bei Geekbench 4 kam es im Single-Core auf 637 und im Multi-Core 2053 Punkte. Das Medion Smartphone verfügt allerdings über vier Gigabyte Arbeitsspeicher und in der alltäglichen Benutzung oder bei Spielen, wie zum Beispiel dem Autorennen "Asphalt Xtreme", lief alles flüssig.
Was ein bisschen genervt hat, ist der Fingerabdrucksensor. Dieser reagiert recht langsam und entsperrt das Smartphone manchmal erst nach drei oder vier Versuchen. Auch fühlt er sich bei großen Fingern recht klein an.
Großer Akku und viel Speicher
Der Akku hat eine Kapazität von 3.000mAh. Das reicht bei normaler Nutzung und mittlerer Display-Helligkeit für anderthalb Tage. Spielt Ihr viel, fotografiert mehr oder schaut viele Videos, macht der Akku aber wie bei so vielen Smartphones schon nach einem Tag schlapp.
Der interne Speicher ist 64 Gigabyte groß, davon sind neben dem Betriebssystem Android 6.0.1 Marshmallow und den vorinstallierten Apps immerhin noch 51 Gigabyte nutzbar. Das wird für die meisten von Euch reichen, wenn Ihr den Platz hauptsächlich für Apps oder ein paar Fotos nutzt. Ansonsten könnt Ihr den internen Speicher auch per microSD-Karte um bis zu 128 Gigabyte erweitern. Dafür müsst Ihr allerdings auf eine zweite SIM-Karte für Dual-SIM verzichten, da die microSD-Karte in den zweiten nano-SIM-Slot gesteckt wird.
Vorinstalliert sind unter anderem alle Google Apps, Trip Advisor, Fotobearbeitungs-Apps, McAfee Security. Skype, Ebay und News Republic. Im Frühjahr 2017 soll dann das Update auf das neue Betriebssystem Android 7.0 Nougat erfolgen.
Durchschnittliche Kamera
Die rückseitige Kamera löst mit 13 Megapixeln auf, die Frontkamera mit fünf Megapixeln. Eine nette Spielerei sind die Filter, die Ihr direkt in der Kamera einstellen und so auch in der Vorschau sehen könnt.
Fotos, die wir draußen aufgenommen haben, sehen auf den ersten Blick gut aus. Bei näherem Betrachten fällt aber auf, dass die Farben insgesamt eher blass erscheinen. Wir sehen wenig Details in den Kontrasten. Oft sind die Fotos unscharf geworden. Der Autofokus hat dabei teilweise richtig genervt, da er sehr träge ist und lange braucht, um sich einzupendeln.
Fotos in Innenräumen sind schnell verrauscht, Selfies wirken verwaschen. Schalten wir den HDR-Modus an, wird gefühlt vor allem die Helligkeit erhöht, die Farben verlieren aber an Intensität.
Preis und Verfügbarkeit
Im Lieferumfang sind neben dem Smartphone auch ein USB-Ladekabel, ein Netzstecker und In-Ear-Kopfhörer enthalten. Das Medion Life X5520 kostet 299 Euro und ist seit dem 16. November erhältlich.
Fazit
Mit dem Medion Life X5520 bekommt Ihr ein solides Mittelklasse-Smartphone. Wenn Ihr aber vor allem Wert auf eine vernünftige Kamera legt, solltet Ihr Euch die Konkurrenzprodukte in dieser Preisklasse genauer ansehen.
Testwertung: Medion X5520
- helles, scharfes Display
- gute Akkulaufzeit
- microSD erweitert internen Speicher
- Metallgehäuse
- Kamera nur durchschnittlich
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BetriebssystemAndroid 6.0 Marshmallow
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Prozessor: NameQualcomm Snapdragon 430
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Prozessor: Taktung4 x 1.4 + 4 x 1.1 Ghz
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Prozessor: Anzahl Kerne8
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Speicherkapazität64 GB
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Arbeitsspeicher4 GB
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Kamera-Auflösung: Back13 Megapixel
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Kamera-Auflösung: Front5 Megapixel
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Bildschirmdiagonale5.5 Zoll
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Auflösung Höhe1920 Pixel
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Auflösung Breite1080 Pixel
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Display TechnologieIPS
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Schnittstellen/AnschlüsseMicro-USB
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Feature: Bluetooth
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Feature: WLAN
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Feature: GPS
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Feature: GPRS/EDGE
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Feature: UMTS
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Feature: LTE
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Feature: Erweiterbarer Speicher
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Feature: Dual-SIM
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Feature: Fingerabdruckscanner
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Akkuleistung3000 mAh
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Höhe152 mm
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Breite77 mm
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Tiefe8.9 mm
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Gewicht161 g
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StatusAusverkauft