Mit der Samsung Galaxy Watch Active 2 hat Samsung eine schicke und leistungsstarke Smartwatch herausgebracht, die wie maßgeschneidert für Android ist. Ob sie doch noch eine Schwachstelle hat, erfahrt ihr im Galaxy Watch Active 2 Test.
Wir haben euch gefragt – und ihr habt abgestimmt! Ich hatte sowohl die 44-Millimeter-, als auch die 40-Millimeter-Variante um meine Handgelenke gelegt. Und ihr habt über unsere Instagram-Story entschieden, dass ich mir das größere Modell genauer anschauen soll.
Kann ich absolut verstehen, immerhin sieht das Edelstahlgehäuse einfach schick aus, auch das integrierte LTE-Modul soll das Smartphone in manchen Situationen überflüssig machen. Trotzdem habe ich die 40-Millimeter-Variante noch weitergetragen, um einen Vergleich an der Hand zu haben. Und daraus habe ich einige interessante Erkenntnisse gewinnen können. Ansonsten bezieht sich der Testbericht auf die 44-Millimeter-Variante.
Galaxy Watch Active 2 im Test: Großer Preisunterschied zwischen den Modellen
Zunächst mal die gröbsten Unterschiede zwischen den beiden smarten Uhren: Ich hatte im Test das teuerste sowie das günstigste Gerät vorliegen. Die Watch Active 2 im edlen 44-Millimeter-Edelstahlgehäuse, Lederarmband und LTE kostet direkt bei Samsung 469 Euro, die sportliche Variante im Aluminiumgehäuse, Gummiarmband und ohne LTE 299 Euro.
Dazwischen bietet euch Samsung alle möglichen Variationen, je nachdem, ob ihr LTE braucht, das größere Gehäuse wollt oder auf Edelstahl Wert legt. Beim Akku gibt es natürlich Unterschiede zwischen den beiden Gehäusegrößen. Klar: Je mehr Platz, desto mehr Akku – den braucht das größere Display natürlich auch. Apropos Display: Das schindet ordentlich Eindruck und wirkt auf der Höhe der Zeit – und ist nicht so dunkel wie manch anderer Wearable-Bildschirm.
Features der Galaxy Watch Active 2
Aber wie lange hält der Akku? Ich habe beide Smartwatches gleichzeitig vollständig geladen, alle Funktionen aktiviert, bis auf das Always-On-Display. Nach etwa 38 Stunden benachrichtigte mich die 40-Millimeter-Variante bei 15 Prozent Akkuladung, dass ich die kleinere Galaxy Watch Active 2 laden müsse – die 44-Millimeter-Variante befand sich zu dem Zeitpunkt noch bei guten 38 Prozent Akkustand.
Rund zwölf Stunden später war es mit dem Akku der 44-Millimeter-Variante dann aber auch vorbei. Damit ist sie nicht unbedingt ein Dauerläufer, allerdings habe ich es immer geschafft, die Uhr vor dem totalen Kollaps auf den Ladespot zu legen.
Bei den Features gibt es wenige Unterschiede zur Galaxy Watch Active, allerdings hat Samsung ein paar mehr Sensoren verbaut, die EKG und Blutdruck messen können sollen – allerdings gibt es bisher noch keine App dafür.
Dafür gibt es zum Beispiel einen YouTube-Player, Spotify oder den Watch Translator. Da das Tizen-Betriebssystem auf der Uhr läuft, mussten einige der offiziellen Apps angepasst werden, sodass es zunächst nur einen "Client" für Twitter und den Google Übersetzer gibt.
Die YouTube-App, die mittlerweile im Galaxy Store zu finden ist, schindet Eindruck, allerdings ist das rechteckige Video selbst auf dem 44-Millimeter-Screen noch viel zu klein um wirklich etwas sehen zu können. Und zum Musikabspielen solltet ihr besser zum Kopfhörer greifen, den ihr – selbstverständlich – per Bluetooth direkt mit der Uhr koppeln könnt.
Einfache Benutzeroberfläche und schnelle Navigation per digitaler Lünette
Praktisch: Die drehbare Lünette wurde in digitaler Form umgesetzt. Wenn ihr die aktiviert, könnt ihr noch schneller zwischen den verschiedenen Widgets wechseln oder durch Einstellungen scrollen. Besonders wenn ihr viele Daten schnell einsehen wollt, kommt ihr damit effizienter zurande.
Insgesamt ist die Steuerung der Galaxy Watch Active 2 im Test derart simpel, dass ich mich als Android-Nutzer sofort zurechtgefunden habe. Ich bin es gewohnt, meine Apps so zu sortieren, dass ich die wichtigsten Anwendungen nach möglichst wenigen Klicks erreiche. Und mit einem Wisch von oben nach unten fährt der Schnellzugriff herunter, der genauso funktioniert wie beim Smartphone – da habe ich die wichtigsten Features permanent mit einem Wisch parat. Egal ob WLAN, Wasserschutz, Akkusparmodus oder auch Handy orten.
Übrigens hat mich die Samsung-Smartwatch im Büro öfter mal auf Trab gehalten. Habe ich eine Stunde lang am Schreibtisch gesessen, bekam ich die Benachrichtigung, ob ich denn ein Stück spazieren gehen könnte – falls nicht, hat mich die smarte Uhr auch zu ein paar Dehn- und Streckübungen oder Kniebeugen animiert. Das könnte gerne noch ausgebaut werden!
Perfekte Konnektivität – vorausgesetzt ihr habt Android
Zum Schluss noch zum Thema Konnektivität. Im Gegensatz zur Apple Watch, die ausschließlich mit iPhones verbunden werden kann, lässt sich die Galaxy Watch Active 2 sowohl mit Smartphones mit den Betriebssystemen iOS und Android koppeln. Allerdings müssen iPhone-Nutzer auf die Möglichkeit, auf Nachrichten direkt über die Uhr zu reagieren, verzichten.
Android-Nutzer können ihr Smartphone getrost mal in der Tasche lassen: Ihr könnt direkt per vordefinierten kurzen Antworten wie "OK", "Nein" oder "Was ist los?" reagieren, Emojis verschicken oder eigenen Text versenden. Den könnt ihr per Spracheingabe oder Tastatur erstellen.
Mit der aktivierten LTE-Funktion könnt ihr, nachdem ihr die eSIM eingescannt habt, dann auch ohne Smartphone euren WhatsApp-Kontakten antworten. Wie ihr an eine eSIM kommt? Die digitale SIM-Karte bekommt ihr als QR-Code von eurem Mobilfunkanbieter.
Auch telefonieren funktioniert – und das erstaunlich gut! Im Galaxy Watch Active 2 Test habe ich meinen Gesprächspartner immer gut verstanden, und das beruhte auf Gegenseitigkeit.
Insgesamt ist die Konnektivität mit Android-Smartphones derart einfach und gut, dass ihr euer Handy unterwegs eigentlich fast immer in der Tasche lassen könnt. Es sei denn, ihr habt längere Nachrichten zu schreiben oder wollt nicht, dass alle um euch herum das komplette Telefongespräch mithören können.
Ein kleiner Tipp zum Schluss
Ich hatte an der linken Hand die Galaxy Watch Active 2 im Test in der 44-Millimeter-Variante, an der rechten die 40-Millimeter-Version. Mir ist aufgefallen, dass besonders das Schritte-Tracking an der rechten Hand enorm höher war als an der linken.
Das liegt allerdings daran, dass ich Rechtshänder bin und viel mehr mit meiner rechten Hand herumfuchtele als mit der anderen – und Schritte werden von Smartwatches eben anhand von Bewegungen und Stößen getrackt. Also: Tragt eine Smartwatch oder einen Fitnesstracker am besten immer auf der Seite, die ihr weniger nutzt.
Wenn ihr eine Smartwatch mit allen möglichen Features wie GPS, Musikplayer, Sprachassistenten, gutem Display, LTE, WLAN und installierbaren Apps sucht, die außerdem noch kratz- und wasserdicht ist, seid mir mit der Galaxy Watch Active sehr gut bedient. Zumindest als Android-Nutzer – mit der 44-Millimeter-LTE-Version, versteht sich.