Xiaomi Mi 10T auf Foto-Tour: Die coolsten Kamera-Features [Mit Video]

Xiaomi Mi 10T Lite Kamera Features
Xiaomi Mi 10T Lite Kamera Features (© 2020 CURVED )
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Xiaomi macht Sachen: Mit der Mi 10T-Reihe hat der Hersteller viele neue Kamera-Features eingeführt. Gleich mehrere davon drehen sich rund um das Thema Langzeitbelichtung, aber auch einige andere spannende Modi sind mit dabei. Wir waren einen Tag lang mit dem Xiaomi Mi 10T Pro und dem Mi 10T Lite auf Foto-Tour. Hier haben wir viele der Neuerungen ausprobiert. Aber seht selbst.

Zusätzliche Technik haben wir für die Foto-Tour ausgespart. Die unten im Artikel folgenden Bilder sind ohne Hilfsmittel entstanden. Davon könnt ihr euch in folgendem Video überzeugen, das unseren Tag mit dem Mi 10T Pro und Mi 10T Lite dokumentiert und außerdem die neuen Zeitraffer-Videos demonstriert:

Xiaomi Mi 10T Himmel ersetzen
(© 2020 CURVED )

Update, 25. November 2020: Wie wir festgestellt haben, kann es bei iPhone-Nutzern derzeit zu Problemen beim Aufrufen des Videos kommen. Hier gelangt ihr direkt zum Clip.

Himmel ersetzen: Schönwetter in der grauen Jahreszeit

Grauer Himmel im Herbst? Das macht schlechte Laune. Doktor CURVED empfiehlt in diesem Fall eine Dosis "Himmel ersetzen". Über das Feature könnt ihr für jedes eurer Fotos nachträglich auswählen, wie der Himmel aussehen soll – und damit die gesamte Lichtstimmung des Bildes. In etwa so:

Das klappt sowohl auf dem Top-Modell als auch beim günstigeren Mi 10T Lite sehr gut und das Handy tauscht den Himmel sehr sauber aus. Nur in wenigen Fällen schafft es der Algorithmus nicht, etwa feine Blätter sauber auszuschneiden. Das fällt in der Regel aber auch nur dann auf, wenn ihr stark in das Bild hineinzoomt. Zur Auswahl stehen euch viele realistische Hintergründe und auch einige stylische Varianten mit Blitzen, Sternen oder glatt der ganzen Milchstraße.

Zuerst habe ich das Feature für Spielerei gehalten. Das Ergebnis zeigt allerdings, dass es in der Tat ein nützlicher Modus ist, der eure Bilder optisch aufwerten kann. Fotos plus Himmeltausch haben wir hier übrigens auf dem Mi 10T Lite gemacht.

Klonen: Hilfe, meine Kollegin sind viele

Wolltet ihr euch schon immer einmal mit euch selbst streiten, während ihr euch dabei zuschaut oder euch genervt abwendet? Bitte was? Genau. Mit dem "Klonen"-Feature könnt ihr gleich mehrmals auf einem Foto (oder sogar Video) auftauchen. Zuerst gesehen habe ich den neuen Modus in der MIUI-12-Beta für das Xiaomi Mi 10. Die Mi 10T-Reihe bringt die Neuerung bereits ab Werk mit.

Das Coole daran: Ein Stativ ist gar nicht nötig. Wenn ihr zu sehr wackelt, leitet euch das Handy zurück in die richtige Position. Und zu meiner Überraschung kommt der Modus auch damit klar, wenn sich eure Klone überlappen. Ehrlich gesagt: Von allen Features hatte ich während unserer Foto-Tour mit "Klonen" am meisten Spaß. Unserem Model Lea ging es da wohl ebenso.

Farbfokus: Farbe trifft Schwarz-Weiß

Festival-Saison 2019. Ich hatte ein brandneues Smartphone in meinen Händen und fast alle meine Freunde wollten, dass ich Porträt-Fotos von ihnen mache. Und das mit einem Effekt, der die Umgebung in Schwarz-Weiß hüllt, die Person aber noch in Farbe erstrahlen lässt. Ein wirklich cooler Effekt, den nun auch Xiaomi anbietet. Denn mit dem Mi 10T kommt dieser als Filter.

Ihr könnt den sogenannten "Farbfokus" nachträglich auf jedes bereits geschossene Bild legen. Auf unserer Foto-Tour klappte das ohne Probleme, die Handys haben Person und Hintergrund automatisch erkannt.

Langzeitbelichtungen: Kreative Bilder (fast) ohne Stativ

Kommen wir nun zur größten Neuerung: den Langzeitbelichtungen. Gleich mehrere Modi bietet euch Xiaomi hier an. Je nach Situation könnt ihr den Straßenverkehr "fließen" lassen, Wasser oder Wolken weicher machen, Menschen in Bewegung verblassen lassen und noch mehr.

Neon-Spuren: Fotospaß mit Autos

Langzeitbelichtung aus freier Hand verspricht "Neon-Spuren". Der Modus reagiert auf Licht und ist dafür gedacht, auf eine Straße ein Meer an Farben zu zaubern. Auf dem Display seht ihr nahezu in Echtzeit, wie das fertige Foto aussehen würde. Wenn euch das Ergebnis gefällt, bestätigt ihr und beendet damit die Aufnahme. Kurz gesagt: Funktioniert.

Ölgemälde: Ruhiges Gewässer

Unter den Langzeitbelichtungen gibt's auch eine mit dem Namen "Ölgemälde". Da konnten wir uns zuerst wenig darunter vorstellen. Gemeint ist aber quasi ein Modus, der Bewegungen weicher macht. Er eignet sich zum Beispiel für Wasserfälle. Da das in Hamburg aber gerade nicht greifbar war, musste die raue und stürmische Elbe herhalten.

Ihr seht direkt, wie sich der Modus auf das Bild auswirkt. Sobald die Wasseroberfläche für euch weich genug ist, könnt ihr die Aufnahme beenden und habt schon das Ergebnis. Und das ist uns ganz ohne Stativ gelungen.

Helles Gemälde: Der Funke springt über

Besonders zum Jahreswechsel hin dürfte "Helles Gemälde" interessant werden. Diese Langzeitbelichtung lässt euch mit Licht malen. Besonders geeignet sind hierfür Wunderkerzen. Allerdings solltet ihr für diese Aktion in jedem Fall ein Stativ oder einen Tisch verwenden, auf den ihr das Handy stellen könnt.

Ihr bestimmt übrigens selbst, wann euer Bild fertig ist. So kann die Person vor der Kamera so lange mit Licht malen, bis euch das Ergebnis gefällt. Auf dem Display seht ihr jeden einzelnen "Pinselstrich".

Menschenmenge – Porträt mit Bewegung

Der Modus Menschenmenge verspricht einen besonders coolen Effekt: Personen in Bewegung lässt dieser automatisch auf einem Foto verschwimmen. Steht im Vordergrund ein Model, ist dieses aber noch scharf zu sehen. Das Ganze haben wir einmal ausprobiert. Unser größtes Problem: Eine Menschenmenge mitten in einer Pandemie und einem "Lockdown Light" zu finden.

Außerdem sollten sich sowohl Fotograf als auch Model so gut wie gar nicht bewegen, damit die Aufnahme scharf wird. Allerdings nur für wenige Sekunden, dann ist das Foto geschossen. Die folgenden Aufnahmen wurden ohne Stativ gemacht:

Sternenhimmel und Sternspuren: Wo sind die Sterne?

An dieser Stelle hätten wir euch auch gerne die Modi "Sternenhimmel" und "Sternspuren" präsentiert. Aufgrund der anhaltend dichten grauen Wolkenwand und der Lichtverschmutzung der Stadt war dies aber leider nicht möglich. Für beide Funktionen benötigt ihr übrigens ein Stativ.

"Sternenhimmel" sorgt dafür, dass die Kamera die Sterne und vielleicht auch noch die eine oder andere interstellare Gaswolke einfängt. Dafür benötigt es aber einen abgeschiedenen Ort, der weit entfernt von den Lichtern einer Stadt ist.

"Sternspuren" ist ähnlich: Hier nimmt das Mi 10T Lite oder Mi 10T Pro über einen längeren Zeitraum den Nachthimmel auf. Da die Erde bekanntlich in Bewegung ist, werden die Leuchtkörper zu malerischen Linien am Himmel.

Neue Filter: Von Cyberpunk und goldenem Look

Eines muss man Xiaomi lassen: Neben den umfangreichen Foto-Features erwarten euch auch noch jede Menge Filter. Einige neue Filter hat der Hersteller schon während der Präsentation der Mi 10T-Reihe besonders hervorgehoben: "Schwarzes Eis", "Cyberpunk" und "Goldene Vibes". Letzterer heißt in Deutschland allerdings "Rhodium". Dieser und "Schwarzes Eis" sorgen für einen Schwarz-Weiß-Look mit wahlweise blauen oder goldenen Akzenten. Mit Cyberpunk taucht ihr eure Umgebung hingegen in knallige Neon-Farben.

Wo könnte man das besser ausprobieren, als auf der Hamburger Reeperbahn? Wir haben die pandemiebedingte Ruhe auf der Partymeile für ein paar Fotos genutzt:

Fazit: Bitte mehr davon

Nicht ohne Grund sind neben uns auch andere Tech-Magazine der Meinung, dass MIUI 12 die derzeit beste Android-Benutzeroberfläche ist: Hier sind einige hilfreiche sowie einzigartige Funktionen dabei. Und dieses UI hat Xiaomi beim Mi 10T Lite und Mi 10T Pro um mehrere spaßige Foto-Features erweitert. Schade ist hier nur, dass ihr nicht alle davon ohne Stativ oder feste Unterlage verwenden könnt.

Ansonsten haben es mir besonders die "Klonen"-Funktion" und der austauschbare Himmel angetan. Das wirkt im ersten Moment sehr verspielt, doch das Ergebnis ist durchaus sehenswert. Und letztendlich fehlt genau das der Konkurrenz: Verspieltheit. In Sachen Foto-Filter und Kameramodi sind Samsung, Huawei und Co. einfach konservativer.

Hierzu sei allerdings gesagt, dass Xiaomi das Beste aus den Welten der Konkurrenz zum Teil übernommen und vereint hat. Den Farbfokus kennen wir von Samsung, einige Langzeitbelichtungs-Funktionen von Huawei. Klonen und Himmel sind hingegen neu und innovativ. Ebenso wie die verspielten Filter. Bitte mehr davon.

Dieser Artikel wurde von Xiaomi unterstützt und ermöglicht. Bei dem Inhalt handelt es sich um die unabhängige Meinung der CURVED-Redaktion.

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