Xiaomi YiCam 4K im Test: Wer braucht da noch eine GoPro?

Xiaomi YI 4K
Xiaomi YI 4K (© 2016 CURVED )
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Unter 4K geht nichts mehr. Das ist spätestens mit Einführung der neuen Drohnen von DJI und GoPro klar. Extrem hochauflösende Videos muss auch die kleinste Kamera filmen können. Mit der YiCam 4K haben wir im Test ein Modell, das zudem auch noch bezahlbar bleibt.

(© 2024 CURVED )

Yi, das ist ein Ableger von Xiaomi. Die App selbst firmiert unter dem Label "XiaoYi". Tatsächlich handelt es sich um ein Joint-Venture beider Unternehmen. Schon der Vorganger, die YiCam, konnte uns im Test mit unschlagbarer Preis-Leistung überzeugen. Nun beherrscht der Nachfolger auch Aufnahmen in 4K.

Großer Akku auf kleinstem Raum

Das Design ist dabei angenehm schlicht geblieben. Vor allem aber sieht die YiCam nicht mehr wie eine reine Kopie der GoPro-Kameras aus. Die Linse steht hervor, ansonsten haben wir es mit einem streichholzschaltgroßen Kästchen (65 x 42 x 21 mm bei 92 Gramm) in Mattschwarz zu tun. Auf der Oberseite ein Knopf, auf der Unterseite das Gewinde für ein Stativ sowie eine Klappe, hinter der sich ein Akku und der microSD-Kartenslot befinden. Beeindruckend: Trotz der kompakten Bauweise kommt die Batterie auf 1100 mAh. Auf der linken Seite befindet sich hinter eine Kappe der micro-USB-Anschluss, über den der Akku geladen wird und Daten sich auf den Rechner übertragen lassen.

Auf der Rückseite hinter kratz- und bruchfestem Gorilla Glass befindet sich ein 2,19 Zoll großes Touch-Display mit 330 ppi (640 x 360 Bildpunkte). Genauer: ein Touchdisplay. Das reagiert angenehm zügig auf Eingaben und ermöglicht eine gute Bedienung auf kleinstem Raum. Mit einem Wisch nach unten gelangt man in die Schnelleinstellungen, mit Wischbefehlen nach links oder rechts wechselt man durch die Modi "Foto", "Timer", "Burst", "Video", "Time Lapse" und "Slow Motion".

Nicht lichtstark, aber mit guter Videoqualität

Wer nicht auf das kleine Display schauen mag, koppelt die Kamera mit der Companion-App für iOS und Android. Hier lassen sich auch alle Einstellungen verändern und Aufnahmen sowie Fotos ferngesteuert starten. Diese landen mit maximal zwölf Megapixeln auf dem Speicher. Die Blende mit f/2.8 lässt schon erahnen, dass es sich nicht gerade um die lichtstärkste Optik handelt. Dafür beherrscht die Kamera 4K-Videoaufnahme mit 30 Bildern pro Sekunde, 1080p mit 60 und 120 Bildern pro Sekunde und 720-Clips mit bis zu 240 Bildern pro Sekunde.

Deren Bildqualität hat mich überzeugt. Ich war mit der Kamera in Sankt-Peter-Ording beim bewölktem Himmel und auf dem Elektro-Skateboard bei allerfeinstem Herbstwetter unterwegs. Mit schnellen Wechsel zwischen Licht und Schatten kommt die Kamera gut zurecht. Nimmt das Licht ab, nimmt das Rauschen vor allem bei 4K-Auflösung zu. Dennoch: Die 4K-Aufnahmen können sich absolut sehen lassen. Das meint auch unser Mediengestalter Stefan, der tagtäglich mit Kameras, Videoschnitt und Produktion zu tun hat. Verschafft Euch einfach selbst einen Eindruck mit Hilfe des Materials, das ich ausschließlich mit der YiCam 4K in 4K-Auflösung gedreht habe. Nachbearbeitet wurde nix.

Beeindruckend: Selbst nach zwei Nachmittagen mit der Kamera unterwegs waren am Ende immer noch mehr als 80 Prozent Akku übrig. Wow! Allerdings merkt man auch, dass die Kamera auch bei leichtem Gegenwind Probleme hat, Sound aufzunehmen. Verwackelt schauen die Clips nicht aus, für einen optischen Bildstabilisator (OIS) ist aber schlicht kein Platz in solch einem kleinen Gehäuse. So wird das Bild elektronisch stabilisiert.

Fazit: Preis-Leistung wieder unschlagbar

Xiaomi bzw. Yi hat seinen Beststeller noch besser gemacht. Der Akku scheint nahezu ewig zu halten (versprochen sind 120 Minuten bei konstanter Aufnahme in 4K), die Qualität der Fotos und Videos ist sehr gut, nur bei der Tonaufnahme schwächelt der Knirps. Allerdings muss man die Leistung auch mit dem Preis sehen: 267 Euro werden der neuen Karma-Drohne weitaus mehr Möglichkeiten. Doch wer einfach nur eine kleine 4K-Kamera sucht, dem sei die YiCam 4K ans Herz gelegt.

Wie findet ihr das? Stimmt ab!
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