Das iPhone SE ist zwar kleiner als das Topmodell iPhone 6s, doch besitzt es im wesentlichen die gleiche Hauptkamera. Sensor und Fähigkeiten unterscheiden sich daher kaum. Zwar hinkt das Kompaktgerät in manchen anderen Punkten hinterher, dafür ragt die Linse aber nicht hervor, sondern schließt bündig mit dem etwas dickeren Gehäuse ab. Eins steht daher fest: Mit dem iPhone SE lassen sich ebenso erstklassige Aufnahmen anfertigen wie mit dem großen Bruder.
Die Hardware
Der einzige Unterschied der Hauptkamera ist, dass der optische Bildstabilisator fehlt, den das iPhone 6s Plus integriert hat. Das führt unter Umständen zu unschärferen Bildern, wenn Ihr das iPhone SE beim Fotografieren in der Hand haltet. Stellt Ihr es hingegen auf einen soliden Untergrund oder nutzt ein Stativ, dann braucht Ihr ohnehin keinen OIS. Vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen solltet Ihr für einen festen Halt für das Smartphone sorgen, wenn Ihr unverwackelte Ergebnisse haben wollt.
Abstriche müsst Ihr nur hinsichtlich Selfies machen: Die Frontkamera schafft statt den 5 MP des iPhone 6s nur 1,2 Megapixel und liegt somit auf dem Niveau des iPhone 5s. Dafür wartet sie aber immerhin mit einigen softwareseitigen Verbesserungen auf: weniger Bildrauschen, bessere Farbwiedergabe und ein schnellerer Autofokus sind das Ergebnis.
Fotografie-Grundlagen
Auch die beste Hardware ist nur ein Werkzeug. Wichtig ist, wie man es nutzt. Die Wahl des Motivs, der Bildaufbau und die Beleuchtung spielen daher die Hauptrolle in einem gelungenen Foto. Als Richtwert hierfür dient der Goldene Schnitt. Teilt das Bild gedanklich mit zwei horizontalen und zwei vertikalen Linien in neun gleich große Teile. Das Hauptmotiv sollte im besten Fall auf einem der Schnittpunkte oder direkt einer Linie liegen.
Bei Landschaftsaufnahmen gilt dies auch für den Horizont: Setzt Ihn nicht genau in die Mitte.Leicht nach unten oder nach oben verschoben, wirken Fotos meist interessanter. Dabei gilt: Wollte Ihr eine Landschaft knipsen, dann sollte das Foto aus zwei Dritteln Landschaft und einem Drittel Himmel bestehen. Sollte das Augenmerk eher auf Wolkenformationen liegen, dann wählt lieber zwei Drittel Himmel und ein Drittel Landschaft.
Autofokus richtig einsetzen
Die Kamera des iPhone SE hat standardmäßig den Autofokus aktiviert. Dennoch kann es passieren, dass der von Euch gewünschte Teil nicht richtig scharfgestellt ist. Tippt dann einfach im Screen darauf und die Hardware richtet den Sucher auf das angewählte Objekt aus.
Wollt Ihr den Autofokus lieber ganz deaktivieren, dann haltet den Finger länger auf das Display. Nach kurzer Zeit erscheint dann der Hinweis, dass "AE" und "AF" deaktiviert sind. Die Abkürzungen stehen für automatische Belichtungszeit und Autofokus.
HDR für besseren Kontrast und leuchtendere Farben
Um Aufnahmen mit hohem Kontrast und leuchtenden Farben zu erstellen, empfiehlt sich das HDR-Feature. Aktiviert es unter "Einstellungen | Fotos & Kamera | HDR". Hierbei ist allerdings Vorsicht geboten, da dieser Modus vor allem ruhige Aufnahmen voraussetzt. Das iPhone SE nimmt nämlich zwei Fotos auf und setzt sie zu einer Aufnahme zusammen. Ein Foto ist dabei leicht überbelichtet, das andere unterbelichtet. Im Resultat sind auf diese Weise mehr Details erkennbar, die auf normalen Fotos zu hell oder zu dunkel gewesen wären.
Zusammenfassung:
- Das iPhone SE besitzt keinen optischen Bildstabilisator. Achtet daher auf einen sicheren Stand, eine Unterlage zum Ablegen oder ein Stativ
- HDR-Aufnahmen bieten besseren Kontrast und mehr Details, erfordern aber umso mehr ruhige Aufnahmen, da das Gerät zwei Fotos in schneller Folge schießt und sie dann zusammensetzt
- Beachtet die Regel des Goldenen Schnitts, um Euer Motiv mit einer ansprechenden Bildkomposition in Szene zu setzen
- Der Autofokus ist in vielen Fällen hilfreich. Tippt auf des Motiv auf dem Bildschirm, wenn es einmal doch nicht scharfgestellt sein sollte
- Lasst den Finger länger auf dem Display, um Autofokus und automatische Belichtungszeit auszuschalten