Nokia-Modelle: Handy-Übersicht der Traditionsmarke

Nokia 9 PureView
Nokia 9 PureView (© 2019 CURVED )
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Einst war das finnische Unternehmen Nokia für seine Gummistiefel bekannt – und für seine unverwüstlichen und stromsparenden Handys. Mittlerweile hat sich einiges geändert, aber Smartphones und Handys gehören weiterhin zum Angebot des Herstellers. Wir stellen euch die aktuellen Nokia-Modelle in einer Übersicht vor.

Inhaltsverzeichnis

Nach dem Smartphone-Boom wurde es zwischenzeitlich ruhig um den Telefonhersteller aus Espoo bei Helsinki, aus dessen rund um den Globus verteilten Fabriken noch im Jahr 2010 jedes dritte weltweit verkaufte Mobiltelefon kam. Zwar war das Unternehmen mit seinem Nokia 9000 Communicator von 1996 selbst Miterfinder des Smartphones, aber Apples erstes iPhone (hier mit Vertrag) von 2007 missdeuteten die Finnen als nette Spielerei und verschliefen den Trend zu intuitiven, leistungsstarken Smartphones mit großen Touchscreens anstatt cursorgesteuerter Eingabe per Mini-Tastatur. Das in Nokia-Modellen jener Zeit verwendete Betriebssystem Symbian war hierfür schlichtweg nicht ausgelegt.

Nach turbulenten Jahren und einem Verkauf der Handy-Sparte an Microsoft liegt die Marke Nokia Mobiltelefone nun bei dem ebenfalls finnischen Hersteller HMD Global, der von ehemaligen Nokia-Managern gegründet wurde. Damit einher ging auch der Wechsel vom Microsoft-BetriebssystemiPhone 13 Pro Max (hier mit Vertrag), doch für die Preisklassen darunter bietet das Unternehmen interessante Handys.

Alle neuen Nokia-Modelle

Die neuen Nokia-Modelle gliedern sich in die beiden Produktfamilien Smartphones und Feature Phones. Insgesamt 15 Geräte hat der Hersteller aktuell im Programm, darunter 9 Smartphones und 6 Feature Phones. Feature Phones sind übrigens Handys, mit denen ihr mehr als nur telefonieren könnt, die aber im Gegensatz zu Smartphones einen kleineren Bildschirm ohne Touchfunktion und weniger leistungsstarke Prozessoren haben.

Sie sind weniger geeignet fürs Surfen, Filme schauen oder Bildbearbeitung, haben kleinere Kameras und gehen deshalb auch mit anderen Betriebssystemen an den Start. Zum Beispiel mit KaiOS, dem Nachfolger des auf Linux basierenden FirefoxOS. Unter ihrem halbhohen Bildschirm befinden sich meist Zifferntastaturen für die Eingabe. Die sich daraus ergebende Bauform brachte dieser Geräteklasse ihren Namen Candy Bar ("Schokoriegel") ein.

Die Feature Phones von Nokia: 2720 Flip und Co.

An Geräten im klassischen Schokoriegel-Design findet ihr beim Hersteller weitere interessante Geräte, wie das Nokia 800 Tough. Wobei der Beiname Tough ("zäh") hier wörtlich zu nehmen ist, denn bei diesem Gerät handelt es sich um ein sogenanntes Baustellen- oder Outdoor-Smartphone mit stoßfestem Gehäuse und gummierten Tasten. Es versteht den Mobilfunkstandard 4G und verfügt über eine Dual-SIM-Unterstützung.

Wie die aktuellen Nokia-Smartphones läuft auch dieses Modell unter Googles Android und bringt entsprechende Apps für typische Basisfunktionen mit. Für eine UVP von derzeit 124,90 Euro (Stand Dezember 2021) seid ihr dabei. Ohne Android kommt das Nokia 225 daher. Damit ist das sehr klassisch gehaltene Handy vor allem eine Alternative für absolute Puristen.

Nokia 225 4G
Auch das Nokia 225 gehört zur Familie der Feature-Phones (© 2021 HMD Global )

Etwas aus der Reihe schlägt das Nokia 2720 Flip. Hierbei handelt es sich um ein Klapphandy mit 2,8 Zoll großem Farbdisplay mit 320 x 240 Pixeln und 4 GB internem Speicher. Schon einmal im Jahr 2018 hatten die Finnen mit ihrem auffällig gebogenen Schiebe-Handy 8110 für Nostalgie im Markt gesorgt und entsprechend erinnert auch das Nokia 2720 Flip an das kultige Look and Feel der Jahrtausendwende.

Passend zum Retro-Styling des Geräts sind dessen herausnehmbarer Akku und das schwarz-weiße Front-Display. Die Taste für den Google-Assistenten könnt ihr optional als Notruf-Taste einrichten. Dies und die Brillenträger-freundliche, aufgeräumte Tastatur weisen das Gerät als typischen Kandidaten für die Kategorie der Senioren-Handys aus.

Nokias Top-Modell aus der Smartphone-Familie

Spitzen-Modell der Finnen ist das Nokia 8.3 5G, das wie der Name schon kundtut, den Mobilfunkstandard 5G unterstützt. Über einen 6,81 Zoll großen Touchscreen wird das Gerät bedient. Dieser verfügt über eine Auflösung von 2400 x 1080 Pixeln im 19:9-Format. Das petrolfarben-schwarze Smartphone mit einem Gehäuse aus Gorilla-Glas und Aluminium glänzt nicht nur durch sein edel schimmerndes Finish in dunklen Polarnacht-Tönen, sondern außerdem auch durch gute Verarbeitung.

Nokia 8.3 5G
Das Nokia 8.3 5G glänzt durch ein schickes Design (© 2021 HMD Global )

Als Herzstück pocht unsichtbar ein Snapdragon 765G unter dem IPS-Display, der von dem Grafikprozessor Adreno 620 unterstützt wird. Mit wahlweise 6 oder 8 GB RAM und einem internen Speicher von 64 beziehungsweise 128 GB fasst das Gerät klaglos eure Foto-Bibliothek aus dem letzten Urlaub.

Ein sogenannter Hybrid-Slot erlaubt entweder das Einsetzen einer zweiten SIM-Karte oder einer Speichererweiterung von bis zu 512 GB per microSD-Karte. Auf der Rückseite befinden sich vier Kameras mit zwischen 2 und 64 MP, während die Selfie-Kamera auf der Vorderseite einen Bildsensor für bis zu 24 MP mitbringt. Wo sich Marktführer wie Apple und Samsung vom ungeliebten Klinkenstecker für den Headset-Anschluss verabschieden, hält Nokia unbeirrt an der 3,5-mm-Buchse fest.

Als Betriebssystem werkelt hier ab Werk Android 10, mit einem möglichen Upgrade auf Android 11. Durch die Android-One-Zertifizierung sind insgesamt mindestens zwei Jahre Updates auf die neueste Version des Betriebssystems direkt von Google garantiert. Die UVP liegt derzeit (Stand Dezember 2021) bei 499 Euro für die große Speicheroption.

Nokia 3.4 und 5.4: Die Mittelklasse der Finnen

Nokia 5.4
Das Nokia 5.4 kommt in ausgefallenen Farben (© 2021 HMD Global )

Die Smartphone-Mittelklasse bilden bei Nokia die Modelle 3.4 und 5.4. Das Nokia 5.4 und das Nokia 3.4 sind jeweils 161 x 76 x 8,7 mm groß und wiegen 180 Gramm. Beide sind für Dual-SIM ausgelegt und haben ein 6,39 Zoll großes IPS-Display mit 1560 x 720 Bildpunkten. Beide verfügen über Qualcomm-Prozessoren, die mit Android 10 (Android 11 via Update) laufen. Im Nokia 3.4 arbeitet ein Qualcomm Snapdragon 460, im Nokia 5.4 dagegen der schnellere Snapdragon 662.

Nokia 3.4
Das Nokia 3.4 ist ein sehr günstiges Smartphone (© 2021 HMD Global )

Deutliche Unterschiede gibt es bei der Kamera-Ausstattung: Beim Nokia 3.4 finden sich 3 rückwärtige Kameras mit bis zu 13 MP. Dem Nutzer zugewandt ist eine 8-MP-Frontkamera. Das Nokia 5.4 dagegen blickt mit einer Vierfach-Kamera mit 48 MP sowie einer vorderseitigen 16-MP-Selfiekamera in die Welt. Im Nokia 3.4 stecken 3GB und 32 oder 64 GB Speicher, im Nokia 5.4 sind es 4 GB und 64 oder 128 GB Speicher. Beide Geräte verfügen über einen 3,5-mm-Lautsprecheranschluss. Das Nokia 5.4 kostet 169 Euro UVP, das Nokia 3.4 liegt bei 149 Euro UVP (Stand Dezember 2021).

Nokia 2.4: Das Einsteiger-Smartphone von Nokia

Nur unmerklich größer ist das mit 99 Euro nochmal etwas günstigere Nokia 2.4 mit seinen Abmessungen von 166 x 76 x 8,7 mm. Dabei wiegt es mit 195 Gramm kaum mehr als seine beiden Mittelklasse-Geschwister, hat dafür aber ein 6,5 Zoll großes Display.

Nokia 2.4
Das Nokia 2.4 ist ein Smartphone für Einsteiger (© 2021 HMD Global )

Statt eines Qualcomm-Prozessors fungiert hier ein MediaTek Helio P22 als Rechenknecht. Das Nokia 2.4 hat eine 13-MP-Kamera auf der Rückseite und porträtiert euch auf Wunsch mit seiner 5-MP-Frontkamera. 32 GB interner Speicher und 2GB RAM dienen dem Gerät als Lang- und Kurzzeitgedächtnis. Wie bei allen anderen Nokia-Smartphones ist auch hier ein 3,5-mm-Eingang für Kopfhörer an Bord.

Die neusten Nokia-Modelle: Fazit

Breit aufgestellt und mit Geräten zu bezahlbaren Preisen schicken sich die Gummistiefel-Macher aus Skandinavien an, Marktanteile auf dem umkämpften Handy-Markt zurückzuerobern und der Konkurrenz aus Fernost und Kalifornien Paroli zu bieten. Wenn ihr vor allem preiswerte Alternativen mit einer aufgeräumten Android-Oberfläche sucht, sind die Smartphone-Modelle von Nokia einen Blick wert.

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