Apple knöpft sich Entwickler wegen Bildschirm-Aufzeichnung vor

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Erst gestern berichteten wir darüber, dass beliebte iPhone-Apps offenbar das Geschehen auf eurem Bildschirm heimlich aufnehmen. Nun wird Apple aktiv: Das Unternehmen stellt gegenüber den App-Entwicklern klare Forderungen und droht direkt mit Konsequenzen.

Die Berichte über Apps, die das Nutzerverhalten heimlich detailliert aufzeichnen, haben offenbar hohe Wellen geschlagen. Denn nur wenig später reagiert Apple bereits, wie TechCrunch berichtet. Per E-Mail teilte ein Sprecher des Unternehmens mit: "Der Schutz der Privatsphäre der Benutzer ist im Apple-Ökosystem von größter Bedeutung. Unsere App Store-Überprüfungsrichtlinien erfordern, dass Apps die ausdrückliche Zustimmung des Nutzers einholen und eine klare visuelle Anzeige für die Aufzeichnung, Protokollierung oder anderweitige Aufzeichnung von Benutzeraktivitäten bieten."

Apple greift hart durch. Google auch?

Doch bei einem schlichten Hinweis belässt es Apple offenbar nicht. Der Apple-Sprecher ergänzte, dass man jene Entwickler bereits benachrichtigt habe, die gegen die Richtlinien verstoßen. Zudem werde man – falls nötig – sofortige Maßnahmen ergreifen. Dies scheint den Tatsachen zu entsprechen. Denn laut TechCrunch habe Apple einem betroffenen Entwickler weniger als einen Tag Zeit eingeräumt, um illegale Analyse-Software aus dessen Anwendung zu entfernen und die App neu einzureichen. Andernfalls werde sie aus dem App Store entfernt.

TechCrunch erwähnt in diesem Zusammenhang explizit die Analyse-Software "Glassbox", die zum Beispiel in den Apps von Hotels.com und Singapore Airlines zum Einsatz kommt. Diese zeichnet das Geschehen auf dem Bildschirm von iPhones auf – inklusive Tastatureingaben und Wischgesten des Nutzers. Die unverschlüsselte Übermittlung sensibler Daten wie Ausweisnummern und Kreditkartendaten soll dabei ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen.

Auch diverse Android-Apps sollen Glassbox nutzen, obwohl die verbindlichen Richtlinien für Entwickler bei Google Play das heimliche Datensammeln ebenfalls ausdrücklich verbieten. Es könnte also sein, dass sich auch Google bald mit diesem Problem befassen muss.

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