Showdown im Dschungelcamp: Nur einen Tag nach Taylor Swifts viel diskutierter neuer Single "Shake it off" zeigt Nicki Minaj mit "Anaconda", wie man ein richtiges Skandalvideo platziert – und Rap-Kollegen Drake glücklich macht. Den erwartbaren Shitstorm nimmt sie billigend in Kauf...
Wenn schon zotig, dann richtig: Das ist das Motto der neuen Single von Skandalrapperin Nicki Minaj, "Anaconda". Es begann bereits mit dem Cover, das sich am Ende sogar Miley Cyrus schnappte und verfremdet auf Instagram postete.
Dann zirkulierte die Single, die man als moderne Version von "Baby got back" bezeichnen kann, 22 Jahre nach Sir Mix-a-Lots Hymne als voluminöse Frauenpopos – Belfie-Trend macht's möglich. Die etwas älteren Leser werden sich noch an das Original erinnern. "Oh, my, god. Becky, look at her butt. It's so big."
Nicki Minaj, seit Jahren als so etwas wie die Lady Gaga des Hip Hops ziemlich erfolgreich im Geschäft, legt jetzt nach. Und das mit allem, was sie hat. "Anaconda" kommt als "Baby got back" des Jahres 2014 daher – und wird in diesen Tagen Eure Smartphones fluten, es sei denn, ihr entzieht Euch in den nächsten Wochen Facebook, Twitter, Instagram & Co.
Auch wenn es als Sommerhit, der es melodisch nie sein kann, ziemlich spät ins Rennen geht, liefert sich Nicki Minaj mit Taylor Swift, die tags zuvor "Shake it off" ins Rennen schickte, zumindest einen sehr ansehnlichen Showdown um das Video des Spätsommers - und irgendwo auch um die Krone der Popmusik.
Einen Shitstorm haben beide erwartbarerweise an der Backe. Die eine wird des Rassismus bezichtigt, weil sie als weiße Popikone schwarze Hintern zirkulieren lässt, die andere lässt als schwarze Popikone schwarze Hintern zirkulieren, lästert dafür aber über Hungerhaken.
Bei einer Launchabfolge von nur einem Tag kann man sich kaum des Eindrucks erwehren, dass Taylor einmal ironisch in ihrem Video streifen wollte, was bei Nicki Minaj seit Jahren Standard ist, während es scheint, als würde Nicki Minaj in "Anaconda" einmal eine Breiseite gegen die Taylor Swifts dieser Welt abfeuern, wenn sie rappt...
Yeah, he loves this fat ass Yeah, this one is for my bitches with a fat ass in the f*cking club I said, where my fat ass big bitches in the club? F*ck the skinny bitches, f*ck the skinny bitches in the club I wanna see all the big fat ass bitches in the motherf*cking club
Durchaus beachtliche Statements für eine Rapperin, deren weibliche Rundungen auf Silikonimplante zurückgehen – und zwar auch und gerade am Gesäß...