Android-Nutzer dürfen sich in Zukunft auf kleinere App-Updates gefasst machen. Im Schnitt sei eine Download-Ersparnis von 65 Prozent zu erwarten, in manchen Fällen gar 90 Prozent, wie Google im Android Developers Blog bekannt gibt.
Das Zauberwort heißt "File-by-File": Selbst kleinste Änderungen am Programmcode erfordern bislang teils große Updates, da die bisherige Komprimierungs-Methode namens Deflate zwar Platz spart, aber einen Nachteil hat. Es erlaubt nämlich nicht, gezielte Eingriffe vorzunehmen. Google veranschaulicht das Ganze anhand eines Beispiels: Wenn ein mit Deflate komprimierter Text einen einzigen Rechtschreibfehler enthält, müssen zur Korrektur ganze neun Programmzeilen geändert werden.
Nachteil: Längere Update-Zeiten
Ein neuer Algorithmus erkennt hingegen gezielt die Unterschiede in den Versionen, sodass sich Patches unter Android präziser anwenden lassen. Im Schnitt ist ein Update daher rund 65 Prozent kleiner als die Gesamtgröße der App. Auf sämtliche Nutzer hochgerechnet, schätzt Google somit einen verringerten Update-Traffic von 6 Petabytes, also 6 Millionen GB, und zwar pro Tag. Eine Kehrseite hat die neue Methode aber, erfordert sie doch etwas mehr Rechenpower.
Test von Google haben ergeben, dass die Integration eines Patches per File-by-File im Schnitt doppelt so lange dauert, wenn die Datenmenge um die Hälfte reduziert ist. Aus diesem Grund kommt die Technik zunächst nur bei automatischen Updates von Android-Apps zur Anwendung, die im Hintergrund stattfinden oder wenn Ihr schlaft. Zu guter Letzt noch ein konkretes Beispiel: Ein Netflix-Update, das bislang 7,7 MB groß war, würde mit der neuen Methode nur 1,2 MB wiegen.