Gerüchten zufolge wollte Google seine Betriebssysteme Android und Chrome OS verschmelzen. Das scheint vom Tisch. Dafür stehen bald sämtliche Android-Apps aus dem Play Store auch für Chrome OS zur Verfügung.
Während Chromebooks in den USA zumindest im Bildungssektor hoch im Kurs stehen, sind die Notebooks in Deutschland noch keine Verkaufsschlager. Der Grund: Der Funktionsumfang ist zu gering. Anders als auf Windows-Notebooks kann man auf Chromebooks nämlich keine “normale” Software installieren. Das System besteht, einfach gesagt, aus einer aufgebohrten Version des Chrome-Browsers. Um den Funktionsumfang zu erweitern, könnt Ihr lediglich Erweiterungen aus dem Chrome Web Store herunterladen.
Das könnte sich aber bald ändern. Wie The Verge berichtet, soll Google daran arbeiten, sämtliche Android-Apps für das System verfügbar zu machen. Ein Reddit-Nutzer hatte in den Einstellungen der aktuellen "Chrome OS"-Entwicklerversion eine Checkbox mit der Beschriftungen “Enable Android apps to run on your Chromebook” gefunden. Diese Option sei sehr schnell wieder verschwunden. Im Quellcode fänden sich aber Hinweise darauf, dass das Betriebssytem bald Zugriff auf sämtliche Android-Apps erhält.
Chrome OS und Android passen zusammen
Schon auf der Google I/O 2014 hatte Google die Integration von Android-Anwendungen in Chrome OS vorgestellt. Allerdings ist es bis jetzt bei einigen wenigen Umsetzungen, darunter Vine und Evernote, geblieben. Dazu kommt, dass Ihr Euer Chromebook auch mit Eurem Android-Smartphone entsperren könnt. Das funktioniert so ähnlich wie die "vertrauenswürdigen Geräte" unter Android. Ist Euer Telefon in der Nähe Eures Chromebook, könnt Ihr auf die Eingabe eines Passwortes verzichten.
Damit scheinen auch die Gerüchte vom Tisch, nach denen Google Android und Chrome OS zu einem System vereint. Weder finden sich in den ersten beiden Entwicklerversionen von Android N Hinweise, die auf eine Chrome-OS-Integration hindeuten, noch stehen weitere Android-Feature fürs Notebook-System im Raum. Außerdem könnte man Googles Vorgehen auch ohne Augenzwinkern als Verschmelzen beider Systeme bezeichnen. Wahrscheinlich ist, dass das Unternehmen auf der Google I/O (18. bis 20. Mai 2016) weitere Details zum Thema preisgibt.