Apple Music hat auf eurem iPhone ein Eigenleben? Mit der Aktualisierung auf iOS 15.6 sagt Apple einem nervigen Fehler den Kampf an. Ob das Unternehmen aus eigenem Antrieb handelt, ist allerdings unklar – die EU-Kommission hat den vermeintlichen Fehler nämlich auch auf dem Kieker.
Apple Music oder – wie die dazugehörige App auf iPhones (mit Vertrag) schlicht heißt – Musik verursacht einen nervigen Fehler. Als einzige der vier Standard-Anwendungen, zu denen auch Safari, Telefon und Nachrichten gehören, lässt sich die Musik-App deinstallieren. Ihren Platz im iPhone-Dock, der Schnellzugriffsleiste am unteren Bildschirmrand, kann dann eine individuell gewählte App einnehmen, beispielsweise ein alternativer Musik-Dienst wie Spotify. Entscheidet ihr euch später jedoch dafür, die Apple-Anwendung erneut zu installieren, landet sie nicht etwa auf dem Home-Bildschirm, sondern ersetzt die App, die ihr unten rechts ins Dock gezogen habt. Ändern lässt sich das nicht. Mit iOS 15.6, das für Juli erwartet wird, soll der kleine Bug allerdings behoben sein.
Stopp der Apple-Bevorzugung nicht ganz uneigennützig
Während der Fehler nur wenigen iPhone-Nutzern tatsächlich aufgefallen sein dürfte, könnte es noch einen anderen Grund geben, weshalb Apple ihn behebt. Denn die EU-Kommission hat den Bug genau im Auge und wirft dem Unternehmen vor, den Markt für Musik-Streaming-Dienste zu verzerren und die hauseigene Anwendung zu bevorzugen. Dadurch könnten unter anderem hohe Geldstrafen für Apple fällig werden.
Es ist jedoch fraglich, ob Apple den vermeintlichen Fehler absichtlich eingebaut hat oder ob es sich hierbei nicht schlicht um einen ungewollten Bug handelt. Mit dem Digital Markets Act (kurz: DMA) sitzt die EU-Kommission Apple aber ohnehin im Nacken, denn durch das neue Gesetz geht es einigen firmenphilosophischen Aspekten an den Kragen.
So müssen Apple, Google und andere Großkonzerne künftig unter anderem dafür sorgen, dass sich unternehmensspezifische Apps vom Smartphone löschen lassen, sie müssen Alternativen zu eigenen Diensten anbieten und Zahlungsoptionen von Drittanbietern in Apps zulassen.