Dass die Patentstreitigkeiten zwischen großen Technik-Unternehmen irgendwann gänzlich aufhören werden, glaubt wohl niemand so recht: In einer neuen Episode von "Wie du mir, so ich dir!" schlägt nun Ericcson zurück und verklagt Apple, weil das Unternehmen mehrere Patente verletze. Die Forderung sieht auch den vollständigen Verkaufsstop von Apple-Smartphones wie dem iPhone 6 in den USA vor, berichtet Bloomberg.
Die Reihe an Patenten, die Ericsson durch das bekannte US-Unternehmen verletzt sieht, ist lang und bezieht sich auf unterschiedliche Bereiche wie Software-Design und Mobilfunktechnologie. Verschiedene Apple-Produkte sollen insgesamt 41 verschiedene Patente der Schweden verletzen. Der Streit zwischen den beiden Unternehmen hat seinen Anfang aber nicht erst jetzt genommen.
Bis Mitte Januar zahlte Apple noch Lizenzgebühren
Anfang des Jahres erhob Apple seinerseits Beschwerde gegen Ericsson, weil deren Lizenzgebühren für LTE-Patente zu hoch seien. Bis Mitte Januar zahlte das Unternehmen noch brav die ausgehandelten Gebühren, dann aber endete die Laufzeit der bisherigen Abmachung. Ericsson bot Apple nach eigener Auskunft eine erneute Lizenzierung an, die der Hersteller des iPhone 6 allerdings ausschlug.
Da keine neue Lizienzierung ausgehandelt wurde, soll Apple seit Mitte Januar gegen Patentrecht verstoßen, allerdings steht auch Apples eigene Klage wegen der Höhe der zu entrichtenden Gebühren noch im Raum. Ericsson verlangt nun, dass Apple verboten werde, Produkte in den USA zu verkaufen, die deren Patente verletzen – und dies würde beispielsweise auch Smartphones wie das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus betreffen. Wie der Patentstreit der beiden Unternehmen weitergeht, ist ungewiss. Dass am Ende wirklich ein Verkaufsverbot gegen Apple ausgesprochen wird, ist allerdings fraglich.