In der Vergangenheit bereitete das iPhone Strafverfolgungsbehörden wegen seiner guten Verschlüsselung eher Kopfschmerzen. Nun sollen zumindest Polizisten im Landkreis Oldenburg von Smartphones profitieren – zum Leid von Verkehrssündern.
Die Polizei in Wildeshausen stattet ihre Beamten ab Juli 2018 mit iPhones aus. Anlass sei die "Erprobung des elektronischen Datenermittlungsbelegs im Polizeikommissariat Wildeshausen", wie es in einer Pressemitteilung heißt. Die Wildeshausener Polizisten sollen die Daten zu Verkehrsdelikten zukünftig in ihr iPhone eingeben und anschließend direkt an die Bußgeldzentrale weiterleiten können, berichtet Heise. Dadurch erreichen Strafzettel Verkehrssünder offenbar künftig schneller. Zumindest sei dies der Plan des niedersächsischen Innenministeriums. Zum Teil können Bußgeldbescheide sogar wohl gleich vor Ort verteilt werden.
Vielleicht bald in ganz Niedersachsen
Die Beamten sollen Strafzettel mit dem iPhone in Verbindung mit mobilen Druckern ausstellen können. Die dafür notwendige App befinde sich bereits in einigen Landkreisen im Einsatz und sei für das Pilotprojekt weiterentwickelt worden. Bislang verwendeten die Beamten sie offenbar nur bei Falschparkern. In Zukunft sollen aber auch Geschwindigkeitsüberschreitungen auf diese Weise erfasst werden können.
Bislang erfolgte die Aufnahme von Verkehrsdelikten in der Regel analog: Die Beamten halten Vorfälle auf Papier fest und müssen die Notizen in die Polizei-Zentrale bringen. Erst dort werden sie an einem Computer digital erfasst und anschließend an die Bußgeldzentrale geschickt. Diese wiederum versendet daraufhin die Bußgeldbescheide an die Verkehrssünder.
Das Pilot-Projekt soll ein Jahr dauern und im Erfolgsfall möglicherweise auf ganz Niedersachsen ausgedehnt werden. Welches iPhone und wie viele davon genau zum Einsatz kommen, ist unklar. Andernorts nutzen Polizisten iPhones bereits seit Längerem. In Bayern verwenden Beamte die Apple-Smartphones etwa für den Zugriff auf einen Polizei-Messenger.