Im September im Steve Jobs Theater vorgestellt, von den Fans heiß ersehnt, nun endlich in der Redaktion: Das iPhone X ist da. Felix konnte schon ein bisschen Zeit mit Apples Jubiläumsphone verbringen und schildert Euch seine ersten Eindrücke.
Wohlgemerkt: Das ist kein Hands-on. Denn das haben wir Euch bereits kurz nach der Vorstellung im gerade eröffneten Apple Park im kalifornischen Cupertino kredenzt. Es ist auch kein Test. Der folgt, zusammen mit einem ausführlichen Video, in den nächsten Tagen.
Allerdings konnte ich schon einen Nachmittag, einen Abend und einen Morgen mit dem randlosen Smartphone verbringen und will Euch meine ersten Eindrücke mitteilen.
Der Formfaktor: So muss ein iPhone im Jahr 2017 aussehen
Wenn man das iPhone X zum ersten Mal richtig in Benutzung hat, fällt sofort auf: Oh ja, der Bildschirm ist nochmal einen Tick größer als beim iPhone 8 Plus, aber es ist um Längen handlicher. Und auch nicht unwichtig: leichter. Das iPhone X konnte ich beim Schauen von YouTube-Videos oder der neuen Episode von "Star Trek: Discovery" auf Netflix auch problemlos länger mit nur einer Hand halten.
Der fehlende Homebutton: kein Problem
Seit dem iPhone 5s entsperre ich Apple-Smartphone mit meinem Fingerabdruck. Nicht nur das: Das Bedienkonzept ist mir längst in Fleisch und Blut übergegangen. Ein Tap bringt mich zurück zum Homescreen, ein langer Tap ruft Siri, ein Doppel-Tap ruft die Multitasking-Übersicht auf. Das iPhone X verzichtet auf den Homebutton und nutzt Gesichtserkennung zum Entsperren. Aber wie einfach navigiere ich nun durch das Betriebssystem, ohne einen Button zu drücken? Allen Sorgenträgern sei gesagt: Das neue Bedienkonzept hat man ziemlich schnell verinnerlicht: Ein Wisch aus der rechten oberen Ecke bringt das Kontrollzentrum zum Vorschein, ein Wisch von unten bringt Euch vom Lockscreen zum Homescreen. Easy. Und auch wenn der Wisch von unten zur Bildschirmmitte, um die Multitasking-Übersicht aufzurufen, ein bisschen Übung erfordert: Zwischen den Apps könnt Ihr jetzt weitaus zügiger hin- und herwechseln. Dazu wischt Ihr einfach in einer Anwendung ganz unten am Bildschirmrand von links nach rechts oder andersherum.
Face ID: Funktioniert bislang ziemlich gut
Große Bedenken hatte ich, wie gut denn nun die Gesichtserkennung funktioniert. Zumindest nach den ersten Stunden mit dem X muss ich festhalten: Es erkennt mein Gesicht zuverlässig und entsperrt es genauso schnell, wie es bislang mit Touch ID funktionierte. Voraussetzung dafür ist, dass man direkt auf das Smartphone schaut. Das funktionierte in heller Umgebung, aber auch auf der dunklen Rückbank eines Taxis. Oder im dunklen Schlafzimmer, wenn die einzige Lichtquelle das Display ist. Top! Die Einrichtung ging sogar noch fixer als bei Touch ID: Zweimal das Gesicht abschwenken, fertig.
Die "Notch" stört nicht
Die Apple-Fangemeinde war sich uneins: Ist Face ID praktisch oder stört das dafür benötigte Array aus Kameras und Sensoren – auch "Notch" genannt – am oberen Bildschirmrand beim Zocken oder Filmeschauen? Meine Meinung: Nach ein paar Sekunden achtet Ihr überhaupt nicht mehr drauf. Wohlgemerkt. Bei YouTube und Netflix müsst Ihr aktuell noch in die Inhalte reinzommen, damit der Inhalt bildschirmfüllend angezeigt wird – ein Problem, dass gerade alle Smartphones mit 18:9-Displays haben. Dann blickt man aber in die Bildschirmmitte und nicht an den Rand. Allerdings offenbart sich beim kurzen Anspielen von Real Racing: Viele Apps sind noch nicht für das neue Seitenverhältnis angepasst. Hier müssen die Entwickler zügig nachbessern, damit die Nutzer auch wirklich vom größeren, randlosen Display profitieren.