Der Social Network-Spion: Eine neue belgische Studie legt offen, dass Facebook die Surf-Gewohnheiten seiner Nutzer auch nach dem Ausloggen überwacht und Daten sammelt, wie The Verge berichtet.
Facebook und Datenschutz sind schon seit Langem zwei Dinge, die nicht wirklich zueinanderfinden wollen. Und die jetzt veröffentlichten Ergebnisse einer Studie der Belgian Privacy Commission (BPC) dürften nicht gerade die Vertrauensbildung fördern. Denn aus dieser geht hervor, dass Facebook sowohl nicht eingeloggte Nutzer als auch User, die sich gegen eine Verwendung ihrer Daten ausgesprochen haben, weiterhin trackt. Selbst Personen, die keinen Facebook-Account besitzen, sollen nachverfolgbar sein.
Damit ignoriere Facebook nicht nur Datenschutz-Rechte seiner Nutzer, sondern verstoße gleichzeitig gegen europäisches Recht, indem Tracking-Cookies auf deren Rechnern gespeichert werden. Eigentlich müssen User in der EU der Nutzung ihrer Daten aktiv zustimmen, bevor diese per Interaktion mit den zahlreich im Netz befindlichen Facebook-Plugins ausgewertet werden können. Mittlerweile befindet sich ein Like Button auf 32 Prozent der 10.000 beliebtesten Websites.
Das große Problem sei dabei jedoch, dass die von Facebook platzierten Cookies für einen Datenaustausch sorgen, selbst wenn der jeweilige Like Button vom Nutzer ignoriert wird, nicht eingeloggt ist und auch der Datennutzung widersprochen hat. Die Erkenntnisse über die Surf-Gewohnheiten nutzt das größte soziale Netzwerk der Welt anschließend, um zielgerichtete Anzeigen zu verkaufen. Laut Facebook enthalte der Bericht sachliche Fehler, die Autoren hätten zudem eine angebotene Kontaktaufnahme zur Klärung abgelehnt. Wer sich für den gesamten Bericht interessiert, kann ihn unter diesem Link lesen.