Ein lange verschollenes Juwel, Neues von den Drogendealern und viel Historie bietet Netflix seinen Abonnenten im grauen November. Die Redaktion stellt euch die Perlen im Programm des Streaming-Anbieters hier vor.
Neben Qualität ist Netflix auch stets bestrebt, Masse anzubieten und so starten auch im November wieder jede Menge Filme und Serien. Welche einen näheren Blick wert sein könnten, erzählen wir euch hier.
Serien im November
Eine sichere Sache dürfte die mittlerweile vierte Staffel von "Narcos" werden: In „Narcos: Mexiko“ erzählt die Serie die Geschichte des mexikanischen Guadalajara-Kartells. Das gründete sich Ende der 70er Jahre und zerfiel später in kleinere Kartelle, die es zum Teil bis heute gibt. Diego Luna („Rogue One“) steht als Gangsterboss gegen Cop Michael Pena („Ant-Man“), der durch sein Engagement gegen die Drogen eine ganze Reihe blutiger Ereignisse lostritt. Ab dem 16. November können Fans der Serie die neue Story sehen.
Kann Netflix auch lustig? Mit „The Kominsky Method” versucht der Anbieter es jedenfalls – und das ziemlich prominent. Michael Douglas spielt Sandy Kominsky, einen Schauspieler, der einmal kurz sehr erfolgreich war. Und nun als Schauspiel-Lehrer sein Wissen und seine Erfahrung weitergibt. Mit dieser Serie versucht „The Big Bang Theory“- und „Two and a Half Men“-Macher Chuck Lorre zum zweiten Mal, bei Netflix Fuß zu fassen. Mit „Disjointed“ ist ihm das zwar nicht gelungen, aber Lorre hat in seiner langen Karriere als Comedy-Erfinder nur wenige Flops hingelegt. Die Chancen, dass die gallige Serie mit Douglas also richtig gut ist, stehen relativ hoch – am 16. November geht es los.
Nicht nur Amazon (“Vikings”) kann historisch, auch Netflix hat sich mit „The Last Kingdom“ eine Serie ins Programm geholt, die sich mit lange vergangenen Kriegen und Intrigen beschäftigt. Die dritte Staffel der Serie, die den Kampf Alfreds des Großen um das Jahr 9 zeigt, der Britannien gegen die Wikinger verteidigen und vereinen will, startet exklusiv bei Netflix am 19. November. Vermutlich wird sie, wie die beiden Vorgänger, aus acht Folgen bestehen und Alfreds Story weitererzählen. Die Serie basiert auf den „Sachsen“-Romanen von Bernard Cornwall, die allerdings mit ihren sieben Bänden nach Staffel drei wohl auserzählt sind. Für Fans von Historienstoffen eine klare Empfehlung: Ansehen!
Filme im November
Und gleich noch einmal Geschichte! „The Outlaw King” läuft ab dem 9. November bei Netflix. Und dürfte all denen bekannt vorkommen, die “Braveheart” kennen und mögen. Denn Chris Pine spielt hier „Robert the Bruce“, der nach den Ereignissen um William Wallace als schottischer König gegen die Engländer um die Unabhängigkeit Schottlands kämpfte. Obwohl die Schotten weniger Soldaten und Ausrüstung besaßen, konnte Robert die Unabhängigkeit erreichen und wurde König. Heute gilt er als schottischer Nationalheld. Regisseur David MacKenzie („Hell or High Water“) der auch das Drehbuch schrieb, inszenierte die spannende Story nun für Netflix.
Der November ist bei Netflix der Monat der Regie-Größen. Denn mit „The Ballad of Buster Scruggs” ist es dem Streaming-Anbieter gelungen, die Coen-Brüder („Fargo“) für sich zu gewinnen. Das mit etlichen Preisen bedachte Brüderpaar drehte bereits 1984 seinen ersten Film und hat seitdem zahlreiche Kritiker- und Publikumslieblinge abgeliefert („The Big Lebowski“, „No Country for Old Men“). In „The Ballad of Buster Scruggs“ packen sie sechs kurze Storys in einen Western und erzählen so von den verschiedenen Aspekten dieser Zeit. Stars wie James Franco und Liam Neeson übernahmen Rollen, hier dürfte also ein cineastisches Schwergewicht ab dem 16. November auf Netflix-Nutzer warten.
Schon etwas früher, am 2. November, zeigt Netflix “The Other Side of the Wind”. Dieser Film wurde bereits 1970 begonnen – und zwar von Regie-Legende Orson Welles. Obwohl er bis 1976 immer wieder etwas drehte, wurde der Film bis zu Welles‘ Tod 1985 nicht fertiggestellt. Netflix nahm sich der Sache an, kaufte die Rechte und zog ein Team von Experten zusammen, um den Film doch noch fertig zu schneiden. Die Story eines einst erfolgreichen Stars, der mit einem neuen Film seine Karriere wieder ankurbeln will, ist mit Regie-Legende John Huston in der Hauptrolle besetzt und dürfte für Cineasten und Fans von Orson Welles eines der Ereignisse des Jahres sein.
Zwar nicht von Netflix, aber so gut, dass seine Aufnahme ins Programm unbedingt erwähnt werden muss: „Grand Budapest Hotel“. Der Film, der 2015 gleich vier Oscars gewann, erzählt die Story eines Hotels in einem fiktiven osteuropäischen Land und ist durchsetzt von Regisseur Wes Anderson berühmtem schrägen Humor – und Stars wie Ralph Fiennes, Jeff Goldblum und Jude Law. Wer das nach Meinung vieler Kritiker bisherige Meisterstück Andersons noch nicht kennt, sollte das ab dem 30. November unbedingt nachholen.