Die Vorfreude auf die WWDC 2025 war groß. Immerhin deuteten iPhone-Gerüchte schon lange ein neues iOS-Design an. Doch dann kam "Liquid Glass" – ein unausgegorener und pseudomoderner Transparenz-Look. Was auf Werbebildern vielleicht gut aussieht, ist alles andere als benutzerfreundlich.
Ein Kommentar von Tobias Reuter
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Wer im Glashaus sitzt…
Was hat sich Apple in der Vergangenheit nicht gerne über das Betriebssystem-Design der Konkurrenz lustig gemacht. Microsofts Windows bediene sich allzu gerne Ideen von macOS – so das über viele Jahre gepflegte Apple-Narrativ. Und Googles Android kopiere ohnehin seit jeher die iOS-Optik und Funktionsweise.
Für Apple gilt fortan jedoch der alte Spruch: "Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen." Das ist buchstäblich gemeint. Die von Apple "Liquid Glass" (flüssiges Glas) getaufte Bedienoberfläche von iOS 26 bietet eine derart große Angriffsfläche, dass sich die oft süffisante Kritik an den Betriebssystemen der Mitbewerber endgültig verbietet.

Apples Vista-Moment
Wo Apple einst für Benutzerfreundlichkeit und intuitive Bedienoberflächen stand, zweifeln mittlerweile immer mehr Kunden und Experten am Software-Kurs des Unternehmens. Schon kurz nach der WWDC kamen auf YouTube, Reddit und Co. die ersten Vergleiche mit einem berüchtigten Microsoft-Betriebssystem auf: Windows Vista (2007). Über dessen Unzulänglichkeiten und mutmaßliche macOS-Anleihen scherzte Apple seinerzeit übrigens.
Das Lachen dürfte vielen Apple-Fans mittlerweile im Hals stecken bleiben. Denn ähnlich wie Microsoft bei der Vista-Designsprache, "Windows Aero", setzt auch Apple bei "Liquid Glass" auf transparente Bedienelemente an allen Ecken und Enden von iOS 26 – egal, ob es an der jeweiligen Stelle passt. Egal, ob es überhaupt einen praktischen Nutzen dafür gibt. Und egal, ob es nicht sogar der Bedienung schadet. Was bitte soll das?
Apple geht in iOS 26 noch weiter und bietet alle App-Icons des jeweiligen iPhones in durchsichtiger, fast geisterhafter Variante an – zum Glück nur optional. Ist Apple von allen guten Design-Geistern verlassen?
Schlecht lesbare Menüs
Das Unternehmen bewirbt Liquid Glass mit dem Slogan: "Besserer Fokus auf deine Inhalte". Zugegeben: Die durchsichtig-glasartigen Menüs und Bedienelemente von iOS 26 gewähren euch stets einen Blick auf die Inhalte darunter. Beim Play-Button eines Films etwa scheint der Videoinhalt schemenhaft unter dem Menüelement durch; beim Scrollen durch Websites bei darüberliegenden Menüpunkten das gleiche Spiel.
Aber zu was soll das gut sein? Ein besserer Fokus auf Inhalte ergibt sich daraus nicht – stattdessen wird alles unübersichtlicher und schlechter erkennbar. Je nach Hintergrund sind die Aufschriften des jeweiligen Menüs sogar kaum zu lesen, weil alles ineinander übergeht.
Die Animationen der Glaseffekte dürften zudem mehr Prozessorleistung als die bisherige UI erfordern, was Ruckelorgien auf älteren iPhones und verkürzte Akkulaufzeiten befürchten lässt – ebenso alles andere als benutzerfreundlich.
- Öffnet die Systemeinstellungen
- Navigiert zu "Bedienungshilfen"
- Geht zu "Anzeige & Textgröße"
- Aktiviert "Transparenz reduzieren"
Ästhetik für Apple wichtiger als Usability
Die höchste Priorität eines Betriebssystems sollte intuitive Bedienbarkeit sein, nicht Ästhetik. Apple vereinte beide Bereiche in der Vergangenheit meist so gut wie kaum ein anderer Hersteller.
Doch beim größten iOS-Redesign seit iOS 7 (2013) – das u. a. wegen viel zu dünner Schriften bereits alles andere als benutzerfreundlich war – geht Apple in erster Linie auf eine polierte Oberfläche und vergisst dabei die Benutzerfreundlichkeit: eine kuriose Umkehr der UI-Prioritäten.
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Soll Glasdesign von fehlenden KI-Features ablenken?
Über die Gründe für "Liquid Glass" lässt sich nur spekulieren. Vielleicht reagiert Apple mit dem Glasdesign auf die vom Unternehmen – ungewohnt kleinlaut – bis 2026 verschobenen KI-Funktionen für den Sprachassistenten Siri.
Die eigentlich schon für 2025 angekündigten KI-Features entwickelten sich für Apple zum PR-Desaster, da das Unternehmen die Funktionen im Rahmen von Apple Intelligence bereits bewarb, ohne dass diese aber auch nur im Ansatz Marktreife erlangt hatten. Ein neuer iOS-Anstrich könnte davon ablenken – so vielleicht die Hoffnung in Cupertino.
Android 16 macht es besser
Alles Schlechte birgt zumindest auch eine Chance – die zur Veränderung. Spätestens jetzt lohnt sich selbst für hartgesottene iPhone-Fans der Blick über den Tellerrand.
Google hat kürzlich Android 16 veröffentlicht, zunächst für Pixel-Handys – zum Glück ohne das Transparenzinferno von iOS 26. Stattdessen findet ihr hier größtenteils Menüelemente mit einfarbigen Hintergründen, die sich klar von den darunter liegenden Bildinhalten absetzen.
Das sieht vielleicht nicht so "edel" aus wie iOS 26, ist aber dafür wesentlich besser bedienbar. Zudem haben Android-Größen wie Samsung, Google und Co. ebenso erstklassige Handys wie Apple im Sortiment – sogar ganz ohne Software-Glashaus.
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