Staatlich verordnetes "Backdoor" für iOS: Im US-Bundesstaat Kalifornien soll es bereits einen Gesetzesentwurf geben, der Smartphone-Hersteller künftig verpflichten würde, nachträglich die Verschlüsselung ihrer Geräte umgehen zu können.
Das Gesetz Nummer 1681 fordere demnach, dass ein Smartphone, das an oder nach dem 1. Januar 2017 hergestellt und in Kalifornien verkauft wird, "von seinem Hersteller oder dem Anbieter des Betriebssystems entschlüsselt und entriegelt werden können muss", berichtet AppleInsider. Für jedes Gerät, mit dem dies nicht möglich ist, würde das Unternehmen, das "wissentlich dabei versage, dem nachzukommen", eine Strafe von 2500 Dollar entrichten müssen.
Löchriges iOS für die Zukunft?
Ein solches Gesetz sei laut der "Electronic Frontier Foundation" (EFF) aus mehreren Gründen problematisch: So könne zum Beispiel damit nicht verhindert werden, dass entsprechend verschlüsselte Geräte in Nachbarstaaten verkauft werden – und wäre dadurch nutzlos, um die Verbreitung solcher Geräte zu verhindern. Auch in New York sei ein ähnlicher Entwurf bereits vorgeschlagen worden. Bislang könne nicht abgeschätzt werden, wie groß die Unterstützung in den verschiedenen Kammern für solche Maßnahmen ist.
Ausgangspunkt für die Gesetzesentwürfe ist vermutlich der Streit zwischen Apple und dem FBI über iOS-Geräte: Das FBI fordert von Apple Zugriff auf ein iPhone – und in diesem Zusammenhang auch eine Hintertür für das Betriebssystem iOS, um künftig Zugang zu den Daten eines iPhones oder iPads zu erlangen. Apple lehnt diese Forderung bisher mit Verweis auf Datenschutz und die Rechte seiner Kunden ab. Warum der Streit um die Verschlüsselung von iOS ein schier unlösbares Dilemma darstellt, hat Felix für Euch zusammengefasst.