Mitte Juli 2018 hat Apple relativ überraschend sein aktualisiertes MacBook-Pro-Lineup vorgestellt. Besonders das 15-Zoll-Modell sticht hervor, das ihr auf Wunsch mit Intels leistungsstarkem i9-Prozessor bestücken lassen könnt. Wegen unzureichender Kühlung kann dieser Laptop sein volles Potenzial bislang aber noch nicht entfalten. Ein Update schafft nun offenbar Abhilfe – offenbar ist das Gehäuse selbst also nicht das Problem.
Der bekannte YouTube-Tester David Lee hat in dem Video, das ihr über diesem Artikel findet, erstmals auf das Problem aufmerksam gemacht. Intels Sechs-Kern-Prozessor Core i9, den Apple gegen einen Aufpreis von 340 Euro im MacBook Pro 15 verbaut, überfordere den Kühler des Premium-Laptops: "Vergesst den Turbo und das ganze Zeug, [der Core i9] kann nicht einmal die 2,9-GHz-Basis-Taktfreqenz halten, was absurd ist. Das ganze Potenzial der CPU wird durch dieses Gehäuse beziehungsweise die darin integrierte Kühlungslösung verschwendet." Laut Appleinsider hat der Hersteller das Problem inzwischen mithilfe von David Lee analysiert und einen Patch ausgerollt, der es zu beheben scheint.
Update scheint tatsächlich zu helfen
Laut einem Sprecher von Apple habe die Analyse ergeben, dass die Kühlungsproblematik auf einen Software-Fehler zurückzuführen ist. Das am 24. Juli 2018 ausgerollte Update auf macOS High Sierra 10.13.6 enthalte einen Patch, der das Problem löse. In der Praxis soll sich das durch eine um bis zu 70 Prozent höhere Geschwindigkeit beim MacBook Pro 15 (2018) bemerkbar machen. Das neue 13-Zoll-Modell laufe sogar bis zu doppelt so schnell als bisher. Für welche Konfigurationen das genau gilt, geht aus dem Statement nicht hervor.
Appleinsider hat den Patch auf einem MacBook Pro 15 (2018) mit Core i9 installiert und überprüft, ob dieser tatsächlich hilft. Diverse Benchmarks und Praxistexts mit leistungshungrigen Programmen wie Final Cut Pro X sowie Adobe Premiere Pro bestätigen offenbar, dass der Patch das Problem behebt. Das MacBook Pro 15 (2018) liege nun nur noch etwas hinter Windows-Geräten mit i9-Prozessor zurück. Wer sich das Gerät mit dem Top-Prozessor gegönnt hat, kann also aufatmen, dass nicht etwa eine fehlerhafte Gehäusekonstruktion zu der Leistungsdrosselung geführt hat. Denn dann hätte ein Software-Update wohl kaum etwas ausrichten können.