Keine Ländersperren mehr bei Netflix: In einem Interview mit der australischen Ausgabe von Gizmodo hat Netflix-CEO Reed Hastings angekündigt, die Beschränkungen der Streaming-Inhalte auf bestimmte Regionen aufheben zu wollen.
Damit soll erreicht werden, dass Nutzer in Zukunft keine VPN-Dienste mehr nutzen, um aus anderen Ländern Zugang zu den für die USA freigegebenen Filmen und Serien zu erhalten, berichtet die International Business Times. Bislang nutzen viele Menschen eine derartige Methode, um US-Serien und Filme sehen zu können, vor allem aus anderen englischsprachigen Ländern wie Australien.
Piraterie ist das größere Problem
VPN-Dienste würden laut Hastings von Leuten genutzt, die für Netflix bezahlen wollen, es aber nicht können. "Die grundlegende Lösung dafür ist, dass Netflix global werden muss", sagte Hastings. "Dadurch stehen dieselben Inhalte weltweit zur Verfügung, sodass es keinen Grund mehr gibt, VPN zu benutzen." Dafür muss Netflix vor allem mit den großen Film- und Fernsehstudios über die globalen Rechte verhandeln – denn darin besteht derzeit der Grund für die Ländersperren.
Laut Hastings seien diese Schwierigkeiten zu lösen, um sich dann dem viel größeren Problem zu widmen: der Piraterie. Einige Menschen würden sich geraubte Filme und Serien anschauen, weil sie sonst keinen Zugang dazu hätten; diese Zugangsbeschränkungen könne Netflix aufheben. Der weitaus größere Teil der illegalen Zugriffe geschehe aber aus dem Grund, dass die Nutzer nicht zahlen wollen. Damit müsse sich die Industrie als Ganzes befassen. Einen Zeitplan für die Aufhebung der Ländersperren nannte Hastings allerdings nicht – es könnte also noch eine Weile dauern, bis "US-only"-Inhalte auch ohne Umwege im deutschsprachigen Raum empfangen werden können.