Die Nintendo Switch bietet ein neuartiges Konzept, aber ansonsten stehen wir vor einer Kiste mit Technik, die leistungsmäßig nicht auf der Höhe der Zeit ist. Umso verständlicher ist, dass sich einige Fans über den recht hohen Preis der Konsole aufregen. Vorbestellt werden konnte sie für 330 Euro – doch das ist längst nicht alles, was finanziell auf Euch zu kommt.
Der Nintendo Switch liegen keine Spiele bei, sie hat nur 32 Gigabyte internen Speicher, die Controller kommen ohne Ladeschale und um online spielen zu können, benötigt Ihr ein kostenpflichtiges Abo. Um am Ende also unbeschwert zocken zu können, legt Ihr je nach Bedarf locker um die 500 Euro Euro auf den Tisch.
Charging Grip: 30 Euro
Sehr enttäuschend für Vorbesteller war die Nachricht, dass im Lieferumfang keine Ladeschale für die Joy-Cons beiliegt. Das enthaltene Grip könnt Ihr zwar benutzen, um aus den Mini-Gamepads ein größeres zu basteln, doch es lädt diese eben nicht auf. Das Grip mit der Aufladefunktion kostet 30 Euro extra.
Abo zum online zocken: ? Euro
Um Multiplayer-Games online zu spielen, wird ab Herbst ein kostenpflichtiges Abo benötigt, zu dessen Preis sich Nintendo noch nicht geäußert hat. Immerhin könnt Ihr diesen nach dem Verkaufsstart der Nintendo Switch erstmal ausprobieren und auch bei Sony und Microsoft müsst Ihr monatlich zahlen, wenn Ihr im Internet gegen andere Spieler zocken wollt.
Zusätzlicher Controller: 80 Euro
Wollt Ihr zu viert an der Nintendo Switch zocken, kommen nochmal 80 Euro auf Euch zu. Für den Preis bekommt Ihr im Set einen weiteren linken und rechten Joy-Con-Controller. Einzeln kosten die Mini-Gamepads sogar 50 Euro.
Auch wenn Euch die Joy-Cons von den Mini-Tasten her zu klein sind, werdet Ihr Euch vielleicht einen anderen Controller wünschen. Dafür hat Nintendo den Pro Controller entwickelt, der mit größeren Knöpfen und einem ergonomischeren Design an die die Gamepads von Playstation und Xbox erinnert. Dieser kostet etwa 70 Euro.
"The Legend of Zelda": 70 Euro
Das Spiel, auf das alle Nintendo-Fans warten und das die Massen begeistert, ist "The Legend of Zelda: Breath of the Wild". Es ist außerdem das einzige "große" Spiel, das zum Release für die Nintendo Switch erhältlich ist. Das Spiel kostet je nach Version mindestens 70 Euro.
Weitere Spiele: ca. 60 Euro
Selten können sich Gamer mit einem Spiel zufrieden geben, also muss noch mindestens ein zweites her. Im April erscheint zum Beispiel "Super Mario Kart 8 Deluxe" für 60 Euro. Ebenfalls 60 Euro kosten Spiele wie "Just Dance 2017" oder "Lego City Undercover". Das Boxspiel "Arms" wird 70 Euro kosten, das Mini-Game-Bundle "1-2-Switch" bekommt Ihr für 50 Euro.
Speichererweiterung: ab 20 Euro
Die Nintendo Switch bietet nur einen internen Speicher von 32 Gigabyte. Wer sich Spiele digital als Download kaufen möchte, kommt da schnell an seine Grenzen: "Zelda" ist nämlich allein schon 13,4 Gigabyte groß. Mit microSDXC-Karten lässt sich der Speicher theoretisch um bis zu zwei Terabyte erweitern. Momentan sind aber 512 Gigabyte noch die maximal erhältliche Kapazität. Eine 64-GB-Speicherkarte kostet derzeit etwa 20 bis 30 Euro, 128 GB gibt es für rund 40 Euro, 256 GB liegen bei 150 Euro und 512 Gigabyte kosten mehr als die Nintendo Switch Konsole selbst.
Fazit: Teurer als die Playstation 4
Ja, das Konzept der Nintendo Switch spricht eine andere Zielgruppe an als Sonys Playstation 4 oder auch die Xbox One von Microsoft. Doch technisch ist die Switch beiden Konkurrenten sehr stark unterlegen. Die Frage ist doch: Warum ist sie trotzdem so teuer und und ist sie das wert?
Laut unserer Rechnung kostet die Nintendo Switch inklusive zweitem Controller, Joy-Con-Ladeschale und Spiel schon 510 Euro. Selbst ohne die Ladeschale wäre die Grundausstattung der Switch noch 70 Euro teurer als die PS4. Denn eine Playstation 4 (1 TB Speicher) gibt es inklusive zweitem Controller und Spiel (z.B. "Call of Duty" oder "Uncharted 4") für 400 Euro. Für 500 Euro könnt Ihr sogar eine Playstation 4 Pro inklusive "Fifa 17" und "The Last of Us - Remastered" kaufen. Bei allen Plattformen kommt dann noch der Preis für das Abo zum Onlinespielen dazu. Bei Sony sind das 50 Euro im Jahr, bei Nintendo wissen wir es noch nicht.
Möglich ist, dass die Preise für die Nintendo Switch Spiele und das Zubehör in deutschen Onlineshops noch als Platzhalter dienen. Nintendo hat für Europa keine unverbindlichen Preisempfehlungen herausgegeben, weil das hier Sache der einzelnen Händler sei. Allerdings liegen die amerikanischen Preise etwa gleichauf mit den Euro-Preisen. Doch vielleicht haben Fans Glück und ihr Geldbeutel wird im März doch nicht so stark belastet wie angenommen.