Als eines der ersten Geräte, das nicht das "Nexus"-Logo trägt, erhält Nvidias Shield-Tablet in diesen Stunden das Firmware-Update auf Android 5.0 Lollipop. Die Kalifornier nutzen diese Gelegenheit gleich, um dem 8-Zoller neben den neuen Features, die die OS-Aktualisierung nativ und für alle Geräte mitbringt, auch ein paar Erweiterungen und Verbesserungen zu spendieren, die das Tablet speziell für Gamer und YouTuber noch etwas interessanter machen. Wir haben uns die Neuerungen angesehen und stellen sie Euch im Video vor.
Android 5.0 Lollipop
Ganz klar, am wichtigsten und augenscheinlichsten ist natürlich das neue Material Design, in dem Lollipop erstrahlt und das auch auf dem Shield-Tablet nach der Aktualisierung zum Beispiel in Form des neuen Wallpaper, der doppelt herunterziehbaren Notification-Box und des App Drawers ins Auge sticht.
Funktional können fortan auch auf dem 8-Zoller "unterbrechungsfreie" Zeiten eingestellt werden, der Energiesparmodus lässt sich automatisch aktivieren, und eingehende Benachrichtigungen tauchen nur noch als kleines Pop-up-Fenster statt bildschirmfüllend auf dem (Gaming-)Screen auf. Was Android 5.0 sonst so an Neuem bringt, lest und seht Ihr in unserem Rundgang durch Lollipop.
Nvidia Dabbler 2.0
Für Zeichenkünstler stellte Nvidia auf dem Shield bereits zuvor den vielseitigen Dabbler bereit: Eine App, die es erlaubt, den virtuellen Pinsel zu schwingen und die dank Physik-Berechnungen beispielsweise der Schwerkraft entsprechende verlaufende Wasserfarben simulierte.
Dabbler erfährt mit der Firmware-Aktualisierung nun ein Version-Update auf 2.0 und kommt mit aufgeräumterem UI und neuen Features wie Layer-Unterstützung und Twitch-Aufnahme-Funktion für "Video-Künstler", die das Enstehen Ihrer Werke unter Umständen live streamen möchten.
Mehr Performance?
Wie üblich bei einem solchen Update verspricht der Hersteller auch beim Shield diverse Performance-Verbesserungen und Optimierungen der allgemeinen Stabilität. Nvidia spricht hier explizit von einer besseren Speicherverwaltung, von einem verbesserten Kompatibilität für Ladegeräte und Optimierungen des GPS-Moduls.
Merklich höhere Leistung in Benchmarks und somit in Spielen bedeutet das nun aber nicht per se: Sowohl AnTuTu als auch der 3DMark spucken im Gegenteil marginal kleinere Werte aus. Das ist nicht weiter schlimm, weil innerhalb eines völlig akzeptablen Rahmens; aber einen Afterburner schaltet das Shield nach dem Update eben auch nicht ein – muss es ja auch nicht, der 8-Zoller ist ja nun wirklich schnell genug.
Natürlich läuft im UI dank Android 5.0 alles — wenigstens subjektiv — schon einen Ticken geschmeidiger und schöner. Und das ist ja für sich auch schon erfreulich genug.
4K-Wiedergabe im Konsolen-Modus
Wer sein Shield-Tablet gerne als kleine Konsole via HDMI angeschlossen an einen TV oder Monitor betreibt und ein entsprechend hochauflösendes Wiedergabegerät besitzt, wird sich über die neuen 4K-Wiedergabe im Konsolen-Modus freuen: Derart hochauflösende Inhalte kann das Tablet auf dem eigenen FHD-Screen zwar nicht in voller Pracht anzeigen, dafür nun aber an 4K-Display ausgeben. Somit ersetzt das 299 Euro günstige Tablet ab sofort quasi auch den 4K-Medienplayer.
Unterstützung von OTG-Y-Adaptern
Für den Fall, dass Ihr das Shield als stationäre Konsole — ob nun an einen TV angeschlossen oder über das verbaute Display — nutzt, bietet es sich natürlich an, das Tablet währenddessen ans Ladekabel zu hängen. Da WLAN-Verbindungen aber nicht ganz die Stabilität und Geschwindigkeiten eines kabelgebundenen LAN erreichen, unterstützt der 8-Zoller nun Y-OTG-Adapter. Das bedeutet: Fortan könnt Ihr das Shield gleichzeitig laden und per Netzwerk-auf-USB-Adapter in ein LAN einhängen.
Nvidia GRID
Die so gewonnene Netzwerk-Stabilität und -Geschwindigkeit kommt Euch dann nicht nur beim Streamen von PC-Games auf das Tablet im heimischen Netzwerk zugute, sondern künftig auch in Nvidias Spiele-Streaming-Angebot GRID: Wie Netflix nur für Games könnt Ihr dort AAA-Titel wie Batman Arkham City, Darksiders II oder The Witcher auf dem 8-Zoller spielen, ohne einen potenten PC zu besitzen oder zwischenschalten zu müssen. Berechnet wird das jeweilige Spiel nämlich auf Nvidias Servern, Ihr braucht lediglich eine ausreichend schnelle Internet-Verbindung mit möglichst niedriger Latenz.
Wie gut das in der Praxis funktioniert — an diesem Konzept haben sich in der Vergangenheit schon einige Unternehmen die Zähne ausgebissen —, bleibt abzuwarten: Ab Mitte Dezember steht GRID auch für europäische Shield-Besitzer bereit. Die guten Nachrichten: Bis Ende Juni könnt Ihr den Dienst ab dann sogar kostenlos ausprobieren.