Google hat ein weiteres Übel der Welt identifiziert und will es beseitigen: Hässliche und unzuverlässige WLAN-Router. Der OnHub soll das Surfen in den eigenen vier Wänden nicht nur schöner machen, sondern auch für einen verlässlichen, unkomplizierten und sicheren Internetzugang sorgen.
Google - oder besser gesagt Alphabet - will die Welt besser machen und nimmt sich jetzt die WLAN-Router in den Wohnungen vor. Diese seien bisher hässlich und würden deswegen versteckt werden, was zu einer schlechten Leistung führe. Deswegen kommt der OnHub ohne Kabel und blinkende Lichter aus - ein dimmbarer Leuchtring übernimmt die Hinweisfunktionen der LED-Leuchten. Er ist damit nach Meinung des Herstellers so schön, dass man ihn nicht hinter Schränken oder unter Tischen versteckt, sondern gut sichtbar in der Wohnung aufstellt und er deswegen eine deutlich bessere Sendeleistung entfalten kann.
Eine App für das WLAN
Die Einstellungen des OnHub-Routers verändert Ihr nicht über den Browser, sondern über die "Google On"-App für iOS und Android an. Sie lässt Euch nicht nur den Namen des Netzwerks und das Passwort festlegen, sondern verrät Euch auch, welches Gerät wie viel Bandbreite verbraucht. Die Anwendung überprüft das Netzwerk und bietet bei Problemen Hilfe an. Mit einem Tap könnt Ihr das WLAN-Passwort sehen und direkt an Freunde schicken, damit die sich in Eurem Netzwerk anmelden können. Ich finde ja schon die aktuellen Router im Vergleich zu den Anfängen der drahtlosen Netzwerke sehr komfortabler, aber das klingt in meinen Ohren noch nutzerfreundlicher.
Der 3-Watt-Lautsprecher an der Oberseite des OnHub dient vorerst nur dazu, einen Signalton an Android-Geräte zu schicken, der als Setup-Code bei der Einrichtung dient. Insgesamt zwölf 2,4- und 5-Gigahertz-Antennen strahlen das WLAN-Signal in alle Richtungen aus und eine weitere 2,4-Gigahertz-Antenne sendet zusätzlich von der Vorderseite des Routers aus.
Alles aus einer Hand
Mit dem OnHub schließt Google in den USA eine Lücke bei der Kontrolle über das Internet. Der Konzern lotst die Nutzer nicht mehr nur mit seiner Suchmaschine im hauseigenen Chrome-Browser durch das WWW, sondern ist bereits in einigen Regionen mit Google Fiber selber als Anbieter von Breitband-Internetzugängen aktiv. Der WLAN-Router schließt jetzt die letzte Lücke zu den Nexus-Smartphones und -Tablets. Aber zum Glück gibt es in allen Bereichen noch Alternativen und noch muss sich kein Nutzer schutzlos dem Konzern ausliefern.
Schöne Router haben schon viele Hersteller versucht zu bauen, aber der OnHub ist der erste, den ich sehe, der ohne Kabel und LED-Leuchten auskommt und durch seine Schlichtheit gefällt. Den kann man wirklich in die Inneneinrichtung mit einbauen. Ob sein Netzwerk in der Praxis so stabil wie versprochen ist, muss er allerdings noch beweisen.
Weitere OnHub-Geräte folgen.
Für den OnHub hat sich Google mit dem Router-Hersteller TP-Link zusammengetan. Das Unternehmen soll aber nicht der einzige Hardware-Partner von OnHub bleiben. So soll zum Beispiel von Asus noch in diesem Jahr ein weiteres OnHub-Gadget erscheinen.
Der OnHub-Router ist vorerst nur in den USA und Kanada erhältlich und kostet 199,99 Dollar, was für einen reinen WLAN-Router ein hoher Preis ist. Über einen möglichen Verkauf in Deutschland gibt es noch keine Informationen.