Wer an Weihnachten eine neue PlayStation 4 oder Xbox One unter dem Weihnachtsbaum hervorholte, schaute nach dem Anschluss erst einmal in die Röhre: Die Konsolen konnten sich über Stunden nicht ins jeweilige Online-Netzwerk einloggen – dem Hacker-Team Lizard Squad sei "Dank" – bis Kim Dotcom PSN und Xbox Live freikaufte.
Sonys PlayStation Network und Microsofts Xbox Live waren an den Weihnachtstagen eine ganze Weile nicht erreichbar – und sind es teilweise noch immer nicht, wie die jeweiligen Status-Seiten (hier für Xbox Live und hier für PSN) verraten. Schuld daran, dass Millionen von PlayStation- und Xbox-Besitzern nicht mit ihren Konsolen online gehen konnten, ist offenbar einmal mehr die Lizard Squad. Das Hacker-Team zeichnet sich nicht zum ersten Mal öffentlichkeitswirksam für eine derartige Attacke auf die Gaming-Netzwerke verantwortlich. Auf Twitter genossen die selbsternannten Cyber-Terroristen den Erfolg ihrer DDOS-Attacken, mit denen die Server von PSN und Xbox Live schlichtweg bis zur Unbrauchbarkeit überlastet wurden.
Immer wieder rief der Twitter-Account zu Favorite- und Retweet-Orgien auf und stelle als Gegenleistung einen Stopp der Attacken in Aussicht, wenn ausreichend Aufmerksamkeit generiert würde. Die Follower-Zahl des Profils wuchs zwar auf inzwischen über 60.000 an, PSN und Xbox Live blieben aber offline, wie unter anderem Business Insider berichtet.
PSN und Xbox Live wurden für 300.000 Dollar in Online-Speicher freigekauft
Schließlich machte sich der streitbare Ex-Hacker und Online-Unternehmer Kim Schmitz alias Kim Dotcom auf, Gamern ihr Weihnachtsfest zu retten – und damit auch sein eigenes, wie er auf Twitter schrieb: Er bot Lizard Squad 3000 Premium-Konten des Online-Speicher-Dienstes Mega im Gesamtwert von rund 300.000 Dollar pro Jahr an, wenn die Angriffe auf PSN und Xbox Live stoppen würden. Die Hacker nahmen dankend an, wie sie auf Twitter verkündeten. Die Attacken wurden demnach in der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember gestoppt. Dass die Online-Gaming-Dienste von Sony und Microsoft mitunter noch immer angeschlagen sind, seien schlichtweg Nachwirkungen. Man darf gespannt sein, wie lange die Lizard Squad nun die Füße still halten wird – bei erneuten Attacken verlieren die Hacker ihre Mega-Zugänge laut der Vereinbarung mit Kim Dotcom nämlich wieder.