Facebook hat am 8. Oktober 2018 den smarten Lautsprecher Portal angekündigt, der ebenso über ein Display verfügt. Dem Unternehmen zufolge soll das Gadget die Privatsphäre der Nutzer schützen. Anscheinend bedeutet das für den Social-Media-Riesen aber nicht, dass sie gar keine Daten sammeln.
Portal soll gleich mehrere Daten an Facebook senden, während er benutzt wird. So sammelt das Gadget bei Anrufen die gleichen Daten wie andere Messenger des Social-Media-Konzerns, verkündet ein Unternehmenssprecher gegenüber Recode. Dazu sollen die Länge und die Häufigkeit von Anrufen gehören. Grund hierfür sei, dass die Telefonie-Funktion auf der Infrastruktur der Messenger basiert. Im Detail habe der Sprecher aber nicht verraten, welche Informationen an Facebook gehen.
Datensammlung ohne Sinn?
Zudem soll Portal weitere generelle Informationen an Facebook geben, darunter die Häufigkeit von App-Benutzungen. Ein weiteres Beispiel geht aus der Quelle leider nicht hervor. Doch ist es überhaupt wichtig, welche Daten Facebook von seinen Nutzern bekommt? Laut Rafa Camargo, Produkt-Vizepräsident für Portal, hat das Unternehmen keine Pläne zur Nutzung dieser gesammelten Informationen. Dennoch sei es möglich, diese zur zielgerichteten Werbung auf den Plattformen des Social-Media-Riesen zu nutzen.
Insgesamt konnte Facebook bislang also nicht benennen, welche Daten im Detail erfasst werden und was mit diesen passiert. Eine wichtige Frage ist sicherlich: Wieso sollte das Unternehmen die Informationen sammeln, ohne etwas damit anzufangen? Zur Vorstellung von Portal hieß es zudem wohl noch, dass der Lautsprecher überhaupt keine Daten sammelt und für Werbung nutzt. Spätestens seit dem Datenskandal rund um Cambridge Analytics versucht Facebook wohl, das Vertrauen vieler Nutzer zurückzugewinnen. Die fehlenden Antworten rund um Portal dürften hierfür nicht hilfreich sein.