Siri und Google Now im KFZ-Praxistest: In einer Studie testete der der größte Automobilklub Amerikas, die American Automobile Association, wie stark Sprachassistenzsysteme im Fahrzeug den Autofahrer ablenken. Dabei wurden während der Fahrt zum Beispiel die Augenbewegungen des Fahrers überprüft. Außer einigen im Kraftfahrzeug fest integrierten Systemen kamen auch die Smartphone-Spracherkennungssysteme Google Now, Siri und Cortana auf den Prüfstand – mit überraschenden Ergebnissen.
Während Google Now immerhin noch eine Note von 3,0 für sich verbuchen konnte, musste sich Apples Siri mit einem Wert von 3,4 begnügen, wie in dem Bericht der Tester nachzulesen ist. Microsofts Cortana schnitt mit einer Note von 3,8 sogar noch deutlich schlechter als die beiden Konkurrenten ab. Trotz der unterschiedlichen Werte wird allen drei Sprachassistenten von den Experten hohes Ablenkungspotenzial zugeschrieben – in etwa damit zu vergleichen, als ob der Fahrer eine SMS per Sprachdiktat bei fehlerfreier Erkennung verfassen und senden würde.
Bedienung von Sprachassistenten bei der Fahrt gefährlich
Im Unterschied zu Google Now, Siri und Cortana schlugen sich einige der in die Autos integrierten Sprachassistenzsysteme weitaus besser. So bescheinigten die Tester den Erkennungssystemen in den amerikanischen Automobilen Chevvy Equinox, Buick Lacrosse und dem japanischen Toyota 4Runner Noten, die immerhin noch in den Bereich der Kategorie "moderate Ablenkung" fielen. Damit würden diese Systeme in etwa so viel Aufmerksamkeit erfordern, wie für Gespräche mit dem Smartphone nötig ist.
Während Google Now, Siri und Cortana sich immerhin noch im Mittelfeld platzieren konnten, überzeugte der Sprachassistent des Mazda 6 die Tester am wenigsten. Dieses System lenkt laut der Experten so stark ab, als ob ein Nutzer ein Konto eines sozialen Netzwerks konfigurieren würde. Eine Gefahrenquelle beim Autofahren sehen die Tester in allen Systemen. Der Präsident des amerikanischen Automobilklubs, Peter Kissinger sagte dazu: "Die Ergebnisse zeigen, dass Autofahrer Stoppschilder, Passanten oder andere Fahrzeuge nicht bemerken, während sich das Gehirn [nach Nutzung der Sprachassistenten] wieder an die Aufgabe des Fahrens anpasst."