Das Wichtigste in Kürze
- Offenbar lässt Samsung Handys zerlegen, in denen inoffizielle Ersatzteile stecken
- Teilweise ist sogar von der Zerstörung der Handys die Rede
- iFixit beendet seine Kooperation mit Samsung
- Der Dienstleister wirft Samsung vor, Reparaturen unnötig schwer zu machen
PR-Desaster für Samsung: In den USA soll das Unternehmen Reparatur-Shops dazu gezwungen haben, Handys zu zerstören, in denen Ersatzteile von Drittanbietern stecken. Und: iFixit kündigt den Südkoreanern die Partnerschaft.
Die Webseite 404 berichtet, dass Samsung Reparatur-Shops zwinge, personenbezogene Daten weiterzugeben. Darunter fielen der Kundenname, die Kontaktinformationen, die IMEI-Nummer des Geräts sowie dessen Garantiestatus und Details über Kundenbeschwerden. Außerdem soll der Hersteller Dienstleister angewiesen haben, Galaxy-Smartphones zu zerlegen, die mit Aftermarket- oder Drittanbieter-Ersatzteilen repariert wurden. Unklar ist derweil, ob es beim Zerlegen blieb, oder die Smartphones tatsächlich zerstört wurden, wie diverse Medien inzwischen berichten. Im ursprünglichen Artikel von 404 klingt es nicht ganz so dramatisch.
iFixit macht Schluss
Samsungs offenbar fragwürdige Geschäftsbedingungen für Reparaturdienstleister sind auch für den vielleicht bekanntesten zu viel: In einer Pressemitteilung teilt iFixit mit, dass man schweren Herzens beschlossen habe, die Partnerschaft mit Samsung zu beenden. Trotz aller Bemühungen sei man in Bezug auf Reparaturen "nicht auf einer Wellenlänge".
Samsung soll Reparaturen absichtlich erschweren
Die Kooperation zwischen Samsung und iFixit wurde vor rund zwei Jahren ins Leben gerufen. Das erklärte Ziel beider Parteien:
"Den Standard für Reparatur-Informationen setzen und unabhängige lokale Reparaturwerkstätten darin unterstützen, an [...] Werkzeuge und Ersatzteile zu kommen. Und natürlich [...] Galaxy-Geräte so lange am Leben erhalten [...] wie möglich."
Dieses Versprechen konnte jedoch nicht eingehalten werden. Die Schuld weist iFixit Samsung zu. Der Dienstleister stellt sogar die Behauptung auf, dass Samsung nicht wirklich daran interessiert sei, Reparaturen leichter zugänglich zu machen. Denn es gab anscheinend einige Hürden.
Samsung habe ...
- Ersatzteile nur in geringer Stückzahl bereitgestellt.
- den Preis so hoch angesetzt, dass er für Werkstätten geschäftlich nicht tragbar sei.
- frustrierend viel Klebstoff verwendet, sodass Ersatzteile nur als Bundles (z. B. Display + Akku) verkauft werden mussten.