Nokia hat auf dem Mobile World Congress (MWC) seine ersten drei Smartphones mit Android vorgestellt. Beim X, X+ und XL verzichten die Finnen aber auf die üblichen Google-Dienste und setzen auf Microsoft-Lösungen.
Nokia startet gleich mit drei günstigen Modellen in die Android-Welt, allerdings ist von Googles Betriebssystem kaum noch etwas zu erkennen. Die Nutzeroberfläche vom Nokia X, X+ und XL orientiert sich optisch an den Kacheln von Windows Phone, und statt Google Maps, Gmail, Drive oder Hangouts erwartet Euch das Microsoft-Universum mit Here, Outlook, OneDrive und Skype.
Microsoft will als neuer Besitzer von Nokia nicht in Konkurrenz zum HTC One M8 treten, sondern versucht mit den günstigen Geräten Android-Nutzer von den Google-Diensten weg- und zu den eigenen Diensten hinzulocken. Mit preiswerten Einsteiger-Geräten die Nutzer begeistern und für die hochpreisigeren Windows-Phones der Lumia-Reihe begeistern, lautet Nokias Device auf dem MWC.
Dual-SIM und Dual-Core für alle
In vielen Punkten sind Nokias Androiden identisch ausgestattet: Sie bieten alle drei Platz zum Einlegen von zwei SIM-Karten und als Rechenzentrum fungiert jeweils der mit einem Ghz getaktete Dual-Core-Prozessor Snapdragon S4 von Qualcomm. Den mit vier GB knapp bemessenen internen Speicher könnt und solltet Ihr mit einer microSD-Karte um bis zu 32 GB ergänzen. Für drahtlose Verbindungen greifen sie auf Bluetooth, WLAN und UMTS zurück. Die Geräte bieten keinen direkten Zugang zu den Hunderttausenden Apps im Play Store von Google. Stattdessen zapft Nokia zahlreiche andere Apps Stores an und erlaubt auch die Installation von APK-Dateien per Sideload.
Das Nokia X und das X+ verfügen beide über einen vier Zoll großen IPS-Touchscreen mit einer Auflösung von 800 x 480 Pixeln sowie eine 3-Megapixel-Kamera auf der Rückseite und eine 0,4-Megapixel-Kamera für Videochats auf der Vorderseite. Die Kapazität des Akkus liegt jeweils bei 1500 mAh. Einziger Unterschied zwischen den beiden Geräten ist der Arbeitsspeicher: 512 MB sind es beim X und 768 MB beim X+. In der Praxis dürfte der Unterschied kaum spürbar sein.
Beim XL verbaut Nokia einen fünf Zoll großen Touchscreen, der ebenfalls über 800 x 480 Pixel verfügt. Der Arbeitsspeicher ist 768 MB groß und der Akku bietet eine Kapazität von 2000 mAh. Während die Kamera auf der Rückseite Fotos mit fünf Megapixel liefert, eignet sich die Frontkamera mit ihren zwei Megapixeln deutlich besser für Skype-Videotelefonate als beim X oder X+
Nokia setzt auf Farbe und niedrige Preise
Die finnischen Androiden sind richtig günstig. Das Nokia X soll ab sofort für 89 Euro verfügbar sein. Das X+ und das XL will Nokia zu Beginn des zweiten Quartals, also im April 2014, für 99 Euro und 109 Euro auch in Deutschland auf den Markt bringen. Allerdings zielt der Hersteller mit den Einsteiger-Smartphones in erster Linie auf die Schwellenländern ab. Bei den Farben setzt Nokia weiterhin auf Vielfalt: Das X und das X+ erscheinen in Grün, Rot, Cyan, Gelb, Schwarz und Weiß. Das XL bietet fast die gleiche Auswahl, nur dass statt Rot noch Orange im Angebot ist. Alle Preisangaben sind ohne Mehrwertsteuer, sodass Ihr mit Verkaufspreisen von 109, 119 und 129 Euro rechnen müsst.
Wer ein neues Windows Phone von Nokia erwartet hatte, muss sich noch gedulden. Stattdessen zeigte der Hersteller beim MWC noch das 45 Euro teure Asha 230 mit 2,8 Zoll großem Touchscreen und das Nokia 220, das nur 29 Euro kosten soll und optisch an die Erfolgsmodelle des Herstellers rund um die Jahrtausendwende anknüpft.