Die Wahrheit hinter dem Saphirglas-Debakel des iPhone 6: In einem Brief, den Apple dem Insolvenz des Saphirglas-Herstellers GT Advanced Technologies geführt haben sollen.
Die Pleite von GTAT sei laut Apple auf das "völlige Missmanagement des Unternehmens" zurückzuführen. Wie ehemalige Mitarbeiter von GTAT dem Wall Street Journal gegenüber geäußert haben, waren die Herstellungsprobleme innerhalb des Unternehmens schon lange vor dem zuletzt beantragten Gläubigerschutz bekannt. Zudem habe man nach dem Großauftrag von Apple übereifrig Mitarbeiter eingestellt, allein 700 im Sommer 2014. Allerdings gestaltete sich die Organisation der Arbeitskraft komplett chaotisch. Viele hätten anfangs entweder überhaupt nichts zu tun gehabt oder mussten recht sinnlose Tätigkeiten verrichten. Geregelte Arbeitszeiten soll es auch nicht gegeben haben.
Wie The Verge berichtet, soll es außerdem zu haarsträubenden Szenen gekommen sein. So fielen beispielsweise 500 Saphir-Steine im Wert von mehreren hunderttausend Dollar beinahe einem Missgeschick zum Opfer. Laut einem Ex-Mitarbeiter von GTAT sei das Geld quasi einfach aus dem Fenster geworfen worden. Unter diesen Bedingungen ließ sich Apples Bedarf offenkundig schlicht nicht decken.
Zusammenarbeit mit Apple ist schwierig
Es gibt allerdings auch noch die andere Seite der Medaille. Denn es ist ein offenes Geheimnis, dass die Zusammenarbeit mit Apple nicht gerade einfach ist. Das Unternehmen aus Cupertino verlangt ein Höchstmaß an Qualität zu niedrigsten Preisen. Im Insolvenzverfahren legte GTAT Verträge mit Apple vor, aus denen extrem knappe Margen hervorgehen und die eine immense Kontrolle durch Apple dokumentieren. Das Ende der Geschichte ist bekannt: GTAT verkündete seine Insolvenz, während iPhone 6 und iPhone 6 Plus Rekordabsätze einfahren – auch ohne Saphirglas-Displays.