WhatsApp-Nutzer in Brasilien sind wieder über den Messenger erreichbar: Stundenlang war der Dienst in dem südamerikanischen Land nicht nutzbar, weil ein Gericht eine Sperre anordnete. Diese war als Strafmaßnahme für WhatsApp gedacht, weil sich das Unternehmen auf Nachfrage der Behörde nicht zu einem laufenden Verfahren äußerte. Insgesamt sollte die Blockade 48 Stunden andauern, doch nun kippte ein anderes Gericht in Brasilien den Beschluss wieder.
Der Richter Xavier de Souz des Bundesstaates São Paulo bezeichnete die Strafmaßnahme der Richterin aus São Bernardo sinngemäß als überzogen und unangemessen, wie Cnet berichtet. Es wäre angebrachter WhatsApp in diesem Fall ein Bußgeld aufzuerlegen, als Millionen von Nutzern des Dienstes mit zu bestrafen. Deshalb kippte er die Entscheidung der Richterin und hob die Sperre wieder auf.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg freut sich über die Kehrtwende
Schon kurze Zeit später war der Dienst wieder erreichbar. Auch der Chef des WhatsApp-Eigners Facebook Mark Zuckerberg freute sich in einem Post über die Kehrtwende. Zuvor hatte er in einem weiteren Post die vorhergehende Entscheidung der brasilianischen Richterin scharf kritisiert. In seinem Beitrag sagte er unter anderem, das dies ein trauriger Tag für Brasilien wäre und dass er hoffe, die Entscheidung würde bald zurückgenommen werden.
Auch wenn WhatsApp nun wieder in Brasilien erreichbar ist, dürfte das Unternehmen dennoch einen Schaden davon getragen haben. Während der Sperre suchten WhatsApp-Nutzer nach einer Alternative. Viele wanderten zum Konkurrenten Telegram – und es bleibt fraglich, ob sie nach der Blockade wieder zu WhatsApp zurückkommen.