Messenger als Lebensretter: Die Feuerwehr von Brandenburg hat ein Pilotprojekt gestartet, bei dem der Notruf über Dienste wie WhatsApp erweitert wird. Geht bei der Leitstelle ein Notruf ein, können die Helfer sich über das Smartphone des Opfers genaue Standortdaten schicken lassen.
„Die Technik bietet uns ungeahnte Möglichkeiten, Menschen zu finden", erklärte Mathias Bialek von der Notruf-Leitstelle gegenüber der Märkischen Allgemeinen. Dienste wie WhatsApp zum Verschicken von Standortdaten nutzen zu können, sei gerade "in einem Flächenland mit boomendem Tourismus ein unschätzbarer Gewinn". Oftmals würden Anrufer nur ungenaue Informationen dazu abgeben können, wo sie sich gerade befinden; vor allem dann, wenn es sich um Gäste handelt. In diesen Fällen kommt die Ortung zum Einsatz.
Schon 80 Mal benutzt
Damit die Ortung über einen Messenger wie WhatsApp vorgenommen werden kann, hätte der Schichtdienstleiter in der Zentrale ein konfiguriertes Smartphone zur Hand. Sollte ein verunglückter Anrufer die Standortdaten nicht eingenständig verschicken können, soll der Leiter in der Lage sein, die dafür benötigten Einstellungen am Telefon zu erklären. Entsprechende Anleitungen für die Betriebssysteme Android und iOS seien hinterlegt.
Für knapp 80 Einsätze sei die Ortung über das Smartphone des Unfallopfers schon benutzt worden, so zum Beispiel für eine Reiterin, die im Wald vom Pferd gefallen sei. Sollte sich die Ortung über WhatsApp langfristig als praktikabel erweisen, könnte sie für andere Notruf-Leitstellen als Vorbild dienen.