Über diese Entscheidung dürfte sich Samsung bis heute ärgern: Im Jahr 2005 hätte man das Betriebssystem Android übernehmen können – doch lachten die Südkoreaner das junge Entwickler-Team lieber aus. So zumindest erzählt phoneArena die Story auf Basis des Buchs „Dogfight: How Apple and Google Went to War and Started a Revolution“.
Vor fast zehn Jahren sah die Handy-Welt noch etwas anders aus als heute: Apple befand mitten in der Entwicklung des ersten iPhones, das erst zwei Jahre später erscheinen sollte. Die Revolution des Marktes durch Smartphones stand also noch aus. Ebenfalls mitten in der Entwicklung steckte das ehrgeizige Betriebssystem-Projekt Android, dem nach einem Jahr Arbeit jedoch das Geld ausging. Also wurde das Team um Chefentwickler Andy Rubin bei Elektronikriese Samsung vorstellig, der damals schon einer der größten Handy-Hersteller war.
„You and what army are going to go and create this? You have six people. Are you high?“
Als Rubin sein Projekt den Offiziellen des südkoreanischen Unternehmens vorstellte, sollen diese zunächst geschwiegen und dann gelacht haben: „Ihr und welche Armee soll das erschaffen? Ihr habt sechs Leute“, hat man den Android-Machern angeblich gesagt. Und anschließend gefragt: „Seid ihr high?“ Nur zwei Wochen später gab es ein Treffen mit Google-Chef Larry Page, das in der 50 Millionen US-Dollar schweren Übernahme von Android gipfelte – und schließlich das mit Abstand erfolgreichste mobile Betriebssystem der Gegenwart hervorbrachte.
Wer zuletzt lacht...
Gut möglich, dass auch Samsung heute darüber lachen kann. Denn ob Android als proprietäre Samsung-Software denselben Siegeszug angetreten hätte wie als Open-Source-Projekt unter Googles Leitung, darf zumindest bezweifelt werden. Und der Aufstieg Samsungs zum Smartphone-Marktführer ist eng mit der Verbreitung und der damit einhergehenden Entwickler-Unterstützung von Android verzahnt.